41. Düsseldorfer Rheinmarathon

| Mastersrudern

Vom diesjährigen Marathonrudern von Leverkusen (Bootshaus RTHC) nach Düsseldorf (Steg RC Germania) über 42,8 Kilometer bleiben vor allem die Wetterkapriolen in Erinnerung. Als sich die mehr als 800 Ruderinnen und Ruderer mit 170 Booten frühmorgens versammelt hatten, schien die Welt . . .

 

Regattaberichct vom 6. Oktober 2012

 

Bildergalerie 41. Düsseldorfer Rheinmarathon

 

 

 

Sieg und Missgeschick

Bildbeschreibung: v. li. n. re.

Jochen Weinert, Karl-Heinz Kroll, Jürgen Böning, Werner Thiele, Horst-Werner Wollenweber, Udo Althoff, Rainer Bank u. Heiko Knipp

 

 

 

 

Vom diesjährigen Marathonrudern von Leverkusen (Bootshaus RTHC) nach Düsseldorf (Steg RC Germania) über 42,8 Kilometer bleiben vor allem die Wetterkapriolen in Erinnerung. Als sich die mehr als 800 Ruderinnen und Ruderer mit 170 Booten frühmorgens versammelt hatten, schien die Welt noch in Ordnung: Zwar bedeckter Himmel, aber trocken, nahezu windstill und milde Temperaturen. Das sollte sich dann aber rasch ändern: Ab ca. 11:00 Uhr setzten Regen und kräftiger Wind verbunden mit einem Temperatursturz ein, die den Rhein binnen Minuten von einem friedlich dahin fließenden Strom in ein aufgewühltes Gewässer verwandelten. Zudem beförderten die vom zunehmenden Schiffsverkehr ausgehenden Wellen die Widrigkeiten.

Eine frühe Startzeit erwies sich als Vorteil. Und diese nutzte das noch kurzfristig zusammengestellte RaB-Boot mit Wilfried Göbe (Pille) am Schlag, Jürgen Böning, Karl-Heinz Kroll, Jochen Weinert sowie Steuermann Klaus Huth, um in der Gruppe Masters Durchschnittsalter 55 Jahre mit 2 Minuten Vorsprung vor den Zweitplatzierten und einer Gesamtzeit von 2 Std. 16 Min. und 52 Sek. den Sieg herauszufahren.

In der Gesamtwertung von 167 Booten ergab sich damit ein überragender 8. Platz. In Sonderwertung der sog. Nicht-Rhein-Boote erscheint der RaB sogar auf dem dritten Rang. Ein herzlicher Glückwunsch zu der bravourösen Leistung. Mit den Wetterunbilden weit weniger gut kam das zweite RaB-Boot zurecht: Rainer Bank (Schlag), Udo Althoff, Heiko Knipp, Werner Thiele und Horst-Werner Wollenweber, letztere beide jeweils hälftig auf dem Steuersitz. Hinzu kam ausgesprochenes Pech: Windböen und mehrere vorbeifahrende Schubschiffe hatten das Rheinwasser dermaßen aufgewühlt, dass unser Boot (Turmag) nur so hin- und her tanzte, viel Wasser übernahm (das nur mühsam und auch nur teilweise mit der mitgeführten Handpumpe wieder aus dem Boot hinausbefördert werden konnte) und zu allem Übel durch den Wasserdruck das Steuer aus seiner Haltestrebe gedrückt wurde und plötzlich im Wasser schwamm. Eigene Reparaturversuche und auch die eines vorbeifahrenden Kanuten scheiterten, so dass das Boot fast 10 Kilometer allein durch Steuerbord - und Backbord über-Kommandos bis ins Ziel gefahren werden musste. Lag man bis dahin mit einer passablen Zwischenzeit noch gut im Rennen, war danach an eine gute Zeit nicht mehr zu denken, es ging schlichtweg darum heil anzukommen. Die Ergebnisliste verzeichnete für das zweite RaB-Boot eine Zeit von 2 Std. 42 Minuten und 47 Sekunden, was den 8. und letzten Platz in unserer Gruppe Masters Durchschnittsalter 55 Jahre bedeutete. In der Gesamtwertung sah es mit Rang 116 etwas freundlicher aus.

Trotz der Widrigkeiten hat das Marathonrudern super gefallen und viel Freude bereitet, auch für Breitensportler ohne Regattaerfahrung sowie Quereinsteiger und Spätberufene. Erwähnung verdienen aber nicht nur die Ruderer, sondern auch die, die das Vorhaben erst ermöglicht haben, denn der zu leistende Aufwand bei einem solchen Unternehmen ist nicht ganz ohne. Ein besonderer Dank gilt dabei Jochen Wichelhaus, der den Turmag in tagelanger Arbeit mit einer Bug- und Heckabdeckung versah, mit Wellenbrecher und Pumpe ausrüstete und für wettbewerbsfähige Skulls (Hackebeile) sorgte. Genannt werden müssen darüber hinaus die Ruderkameraden vom Essen Werdener-Ruderclub, der ebenfalls mit 2 Booten vertreten war und dessen Vereinsfahrzeug unsere Boote freundlicherweise mittransportierte. Ein herzlicher Dank hierfür!

 

 

 

 

 

Bericht: Werner Thiele

 

 

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