Was hat eigentlich der Vierer um Julia Heine in dieser Saison gemacht? Viel
Öffentlichkeitsarbeit wurde hier bislang nicht betrieben. Wir haben deshalb die
letzte der in dieser Saison im RaB verbliebenen Protagonisten gebeten, hier
selbst ihre Impressionen zu den Regatten niederzuschreiben.
Hier also die Erfahrungen einer Juniorin B aus der Mannschaft:
1 Ronja Schütte (EWRC),
2 Julia Heine (RaB),
3 Karolin Nieckut (EWRC),
4 Anja Dalbeck (EtuF)
und Stm. Marvin Niermann (EWRC)
unter der Leitung von Trainer André Ströttchen (RaB).
09.04.05 Gent: (Nur Samstag) 1. Platz im Lauf, 2. Platz in der Gesamtwertung.
Nach Gent ist unser Vierer mit gemischten Gefühlen gefahren. Obwohl wir 2 Wochen Trainingslager hatten, waren wir nicht so sehr damit zufrieden wie das Boot lief und generell war alles ein wenig angespannt. Hinzu kam noch, dass Anja Dalbeck nicht teilnehmen konnte, weil sie auf Klassenfahrt war. Also hatten wir eine Ersatzfrau: Maria Görges vom EWRC. Außerdem mussten wir 2000m fahren und einen Steuermann durften wir auch nicht haben, weil es in Belgien nur Doppelvierer ohne Steuermann gibt. Als wir dann nach 2000 m endlich die Zielglocke hörten, konnten wir alle es kaum fassen, dass wir gegen Gegner wie Oberhausen und Kettwig gewonnen hatten. Am Ende war dann nur der EWRC-Vierer in der Gesamtwertung vor uns.
23./24.04.05 Münster: Samstag 1. Platz, Sonntag 1. Platz
Mit dem gewonnenem Selbstbewusstsein aus Gent und 2 weiteren Wochen Training fuhren wir also nach Münster. Diese Regatta überraschte uns wieder, da wir an beiden Tagen einen Sieg in Leistungsgruppe II mit nach Hause nehmen konnten. Wir hatten jedoch auch nicht so starke Gegner.
07./08.05.05 Bremen: Samstag 1. Platz, Sonntag 2. Platz
Weitere 2 Wochen später ging es also nach Bremen. Am Samstag gewannen wir unseren Lauf, was sich als nicht besonders schwer anstellen lies, weil die Gegner genauso wie in Münster nicht die Stärksten waren. Am Sonntag sind wir dann nach sehr langer Rennbesprechung aufs Wasser gegangen. Unser Gegner hieß TVK und wir fuhren in der Leistungsgruppe I. Unser Trainer André meinte dann nur so am Ende: Macht sie platt. Bremen hat in diesem Lauf gewonnen, wir wurden 2ter. Mit einer Sekunde Vorsprung auf den TVK. Dies hat uns sicherlich sehr gefreut. Denn eine Sekunde ist eine Sekunde, die man schneller ist. So sahen wir das zu mindest.
21./22.05.05 Köln: Sonntag Letzter, Samstag 2. Platz
Wieder 2 Wochen später fuhren wir nach Köln. Unser Trainer André war diesmal nicht dabei, weil er eine Exkursion mit der Uni hatte. Das machte uns natürlich alles andere als glücklich. Naja. Peter Seidel vom EWRC war dann solange unser Betreuer, den wir auch schon von Regatten und vom Training kannten. Am Samstag hatten wir sehr schwere Gegner wie Mittellahn, die am Ende in Duisburg Deutscher Meister wurden. Den Lauf haben wir also einfach abgehakt.
Am Sonntag hieß unser Gegner mal wieder TVK. Leider konnten wir nicht wie in Bremen gegen den TVK gewinnen.
04./05.06.05 Hamburg: Samstag vorletzter, Sonntag aufgegeben
Am Freitag morgen, 2 Wochen nach Köln, fuhren wir nach Hamburg. Die Stimmung im Bus war eigentlich ganz locker. Als wir dann die Meldeergebnisse sahen, waren wir leicht beruhigt, weil die Gegner nicht so stark waren. Als wir dann am Samstag unser Rennen hatten, waren wir leicht durch gefroren weil das Wetter total schlecht war. Wir mussten eine Stunde auf den Start warten, weil die Regatta eine riesige Verspätung hatte. Dazu kam, dass es regnete und stürmte und kalt war. Als dann endlich der Aufruf zu unserem Rennen vom Starter kam, waren wir alle sichtlich erleichtert. Wir fuhren an den Start und dann ging es auch schon sofort los. Am Ende hat es dann nicht ganz gereicht. Das Rennen war total blöd. Es lief gar nichts und als wir dann am Ziel ankamen, konnten wir zum ersten Mal wieder unsere Finger spüren. Am Sonntag wollten wir das Rennen von Samstag wieder wett machen. Der Vierer wurde umgesetzt und die Skulls wurden noch einmal härter gestellt. Der Start war auch wesentlich besser. Doch dann kam eine große Welle. Eine aus unserem Vierer fing einen Krebs und da aller guten Dingen drei sind, brach dann auch noch das Skull durch. Also wurde das wieder nichts.
23.-26.06.05 Duisburg: DJM
Fast drei Wochen später kamen dann die Deutschen Jugendmeisterschaften auf uns zu. Nach der Regatta Hamburg haben wir ein neues Boot bekommen: Animali Vaganti vom EWRC. Wir waren alle sehr nervös. Hatten Angst, dass wir irgend einen Fehler machen oder dass irgend etwas schief läuft. Der Vorlauf sah schwer aus und wir fuhren nicht mit voller Kraft durch. Am Freitag kam dann der Hoffnungslauf. Der war auch nicht einfach. 1000m lang lagen wir auf zweiter und dritter Position. Der Start war gelungen und das Boot lief. Doch dann verließen uns unsere Kräfte. Die beiden anderen Mannschaften, die sich langsam wieder in unsere Nähe geschoben hatten, überholten uns auf den letzen 300m. Wir lagen nur 0.6 Sekunden vom kleinen Finale entfernt: Aus der Traum vom kleinen Finale. Wir waren alle sehr enttäuscht. Dachten darüber nach, warum es nicht gereicht hat. Wir alle hoffen, dass es nächstes Jahr besser wird, auch wenn schon ein Teil der Mannschaft A-Juniorinnen ist.
Ohne unseren Trainer André hätten wir es soweit nie gebracht.