Ungewöhnlich selten schaffte es die Achtermannschaft in diesem Jahr vor der Stadtmeisterschaft zu gemeinsamen Trainings. Dafür gab es diverse Gründe, wie krankheitsbedingte Ausfälle, volle Kalender und eine heterogene Mannschaft: Von den Junioren Benedikt Holländer und Marius Schmidt über den Profi Jakob Schneider, die Trainer Thomas Wichelhaus, Leon Siegel und Luca Schäfer, die Männerruderer Moritz Wuerich und Simon Wenzel, bis zum Master-Steuermann Sven Breidenbach. Einen Vorteil hatte die Mannschaft: Diesmal konnte man, was Regatten angeht, auf eine kleine Saison zurückblicken. Dabei kamen zwei Siege in Wiesbaden, ein respektabler vierter Platz im Achter und ein knapper wie toller Silberrang im Vierer mit Steuermann auf der Landesmeisterschaft und eine weniger erfolgreiche, aber lehrreiche Teilnahme an der Deutschen Sprintmeisterschaft raus.
Zu den 1000 m Rennen hatten sich wieder unzählige RaB-ler am Ruhrbogen gesammelt, die unsere Teams kräftig anfeuerten. Diese Kulisse macht die Essener Stadtmeisterschaften jedes Mal zu einer ganz besonderen Veranstaltung, insbesondere für die Sportler!
Traditionsgemäß eröffneten die Frauen im Stadtvierer. Lilith Lensing, Larissa Schäfer, Elena von Müller und Lotta Buron waren fest entschlossen, die Titelverteidigerinnen der KRG diesmal nicht davonziehen zu lassen. Diesem Anspruch wurden sie gerecht, auch wenn die Kettwiger auf der zweiten Hälfte den zweiten Platz absichern konnten. Um den Sieg fuhren RaB und KRG in dieser Phase nicht mehr mit: Der ETUF flog an der Spitze auf und davon. Sollte unser junges Team nach diesem guten Auftritt in ähnlicher Konstellation in den nächsten Jahren antreten können, dann besteht die berechtigte Hoffnung, dass endlich auch nach dem ersten Sieg gegriffen werden kann.
Im Männerachter schien Jakob die Taktik der Weltmeister in den Vereinsachter geimpft zu haben: In der Nachstartphase gelang der Aufbau einer Führung von einer knappen Bootslänge vor dem ETUF, die von der 500 Meter-Marke bis zum Ziel gehalten wurde. Diese zweiten 500 Meter waren ein geschlossener Kraftakt des Teams, bedeutend härter zu fahren als noch im Vorjahr, denn der ETUF blieb bis zuletzt gefährlich.
Die Ziellinie brachte die Erlösung und Jubel für alle, die mit dem RaB Achter mitgefiebert hatten: Der 26. Titel im Stadtachter war perfekt. Nach der Übergabe der „Pommesschale“ würdigte Regattasprecher Boris Orlowski insbesondere den großen Mut des erst fünfzehnjährigen Benedikt, unser Paradeboot vom Schlagplatz zu führen. Auch der Vorzeigeruderer Essens, Jakob, stand für ein Interview bereit.
Als Sven endlich sein wohlverdientes, kühles Bad in der Ruhr erhalten sollte, gab es eine kleine Verzögerung, da sich die Hälfte der Mannschaft außerstande sah, diese letzte Anstrengung zu vollführen. Denn es war das anstrengendste Stadtachterrennen seit vielen Jahren, da waren sich die Veteranen um Mannschaftskapitän Leon einig. Nachdem Sven tapfer die eiskalte Ruhr ertragen hatte, füllte der begeisterte Vorstand endlich die Schale mit Pommes und die Gläser mit Bier.
Bald wird die Schale wieder in ihre Vitrine in der Klubgastronomie zurückkehren.
Nun führen wir etwas deutlicher, mit 26 Stadtachter-Siegen, die ewige Tabelle vor dem ETUF (24 Siege) an.
Die Stadtmeisterschaft war einmal mehr der Höhepunkt des Herbstcups und wir freuen uns schon auf die Neuauflage in 2019!
Beide Rennen könnt ihr hier ansehen
Die Mannschaft v.l.n.r. oben: Moritz Wuerich, Leon Siegel, Thomas Wichelhaus, Simon Wenzel, Benedikt Holländer, Marius Schmidt, unten: Luca Schäfer, Jakob Schneider, Sven Breidenbach