19. NWRV Indoor-Cup in Kettwig

| Rennrudern

Der vom Ergofahren und Hanteln dominierte Winter neigt sich spürbar dem Ende zu, denn mit dem Indoor-Cup ist der Inbegriff des Winterwettkampfs für die Leistungssportler des RaBs erfolgreich absolviert worden.

Der vom Ergofahren und Hanteln dominierte Winter neigt sich spürbar dem Ende zu, denn mit dem Indoor-Cup ist der Inbegriff des Winterwettkampfs für die Leistungssportler des RaBs erfolgreich absolviert worden.

Nun schon zum 19. Mal fand der Kurzstrecken-Wettkampf auf dem Ruderergometer in der Sporthalle des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Essen Kettwig statt. Beachtenswert war die traditionell gesteigerte mediale Aufmerksamkeit, die in der Stadt, aber besonders im traditionsbewussten Stadtteil etwa auf dem Niveau einer Deutschen Jugendmeisterschaft zu Hause rangierte. Somit war der Indoor-Cup erneut ein durchaus großes Ereignis, messbar am beeindruckenden Verhältnis von Zuschauern zu Teilnehmern.

Bereits beim ersten Rennen ging der RaB mit fünf Juniorinnen im Alter von 15 und 16 Jahren an den Start. Larissa Schäfer belegte auf der 1500m Strecke mit einer soliden Zeit von 05:49,1 den 23. Platz, nur eine Position dahinter folgte Marla von Bargen. Im Feld von 41 Sportlerinnen platzierten sich Christina Hömberg, Jamina Stottrop und Jule Unterstell mit den Plätzen 34, 37 und 39 zwar im unteren Drittel, dennoch lagen die Drei des jüngeren Jahrgangs alle im Soll bzw. konnten ihre Leistung sogar steigern.

Die leichten B-Juniorinnen legten anschließend noch eine Schippe drauf. Carolin Sahlmann zog mit beeindruckenden 05:41,4 direkt als Favoritin und Ranglistenführende der Deutschen Indoor-Rowing Serie ins Finale, Katharina Utz sicherte sich mit dem neunten Platz ebenfalls die Finalteilnahme und erreichte somit das sich selbst gestellte Ziel. Der 22. Platz von Pauline Lindemann ist das ordentliche Ergebnis eines konsequent gefahrenen Rennens.

Unser Langstreckensieger Simon Wenzel überzeugte durch seinen Finaleinzug bei einer Zeit von 04:50.2 in neunter Position. Auch Nachwuchstalent Tassilo von Müller überzeugte. Er fuhr in die Mitte des 72 Mann starken Feldes und lag nur knapp über der, für B-Junioren interessanten, Fünf-Minuten-Marke. Auch Sebastian Galland ging an den 1500m-Start. Seine 05:08,5 und der damit verbundene 44. Platz sind ein guter Einstieg in die Welt der Junioren-Regatten.

In den letzten Jahren entwickelten sich die Rennen von Leonie Sahlmann zu dem Höhepunkt aus RaB-Sicht. Dieser Erwartung kam die nun leichte A-Juniorin in Nichts nach. Sie ließ alle Konkurrentinnen im Vorlauf hinter sich und setzte eine neue Bestmarke im nationalen Vergleich: 7:23,2 auf 2000m. Das ist eine gute Zeit für eine schwere Achtzehnjährige.

Leichtgewichts-A-Junior Sebastian Krutzky bestritt die gleiche Distanz in weniger als sieben Minuten und lag damit im Soll.

Leider musste Marie Heibach ihren ersten Indoor-Cup-Start wenige hundert Meter vor dem Ziel abbrechen. Ebenso gelang Luca Schäfer bedauerlicherweise kein guter Einstieg ins leichte Männerrudern. Aber die Beiden können mit den kranken oder verletzten Lotta Buron, Sarah Piotrowski, Julien Vance und Leon Siegel auf einen erfolgreichen Ausgangstest vor Beginn der neuen Saison hoffen.

Nach diesen bewegenden Vorläufen standen am frühen Nachmittag die ersten Finalläufe an.

Den Anfang übernahm die Kinderruderin Katharina Wenzel, die als einziges unserer Kinder an den Start ging, weil Elena von Müller verletzungsbedingt aussetzte. Die Dreizehnjährige Katharina rettete ihren von Vorne gut herausgefahrenen dritten Platz ins Ziel und gab so die Richtung für die kommenden Finals vor: oben.

Carolin Sahlmann konnte die Souveränität aus ihrem Vorlauf nicht beibehalten und fand sich in einem Kopf an Kopf gefahrenen Rennen mit der Treis-Kardenerin Svenja Klee wieder. Trotz eines nervenaufreibenden Endspurts kam sie zeitgleich mit ihrer Kontrahentin ins Ziel: Sie teilte den Indoor-Cup Sieg, brauchte aufgrund der Vorlaufszeit den Titel in der Deutschen Indoor-Rowing Serie allerdings nicht zu teilen.

Die mitgestartete Katharina Utz bestätigte ihr Anrecht auf den Finalplatz mit dem neunten Rang.

Simon Wenzel war von seinem Vorlauf derart platt, dass Trainer Tobi Kramm ihn unmittelbar abmeldete.

Es wirkte wie eine Kopie des Rennens ihrer kleinen Schwester, als Leonie in einem Duell auf Augenhöhe zum Schlussspurt ansetzte, jedoch kam sie wenige Zehntelsekunden hinter der Koblenzerin Lena Reuß ins Ziel. Somit gab es doch nur die Silbermedaille für den Indoor-Cup. Leonies Vorlaufzeit jedoch blieb in der ganzen Bundesrepublik ungeschlagen.

Beide Sahlmann-Schwestern sind deutsche Spitze!

Mit diesem Erfolg im Rücken traten die Beiden zusammen mit Tassilo von Müller und Simon Wenzel in der Ergostaffel der Junioren an. Eine solche Staffel besteht aus 2000m, von denen jeder Athlet je 500m fährt; anschließend wird fliegend gewechselt. Währenddessen halten zwei von diesen mit Bändern die Füße des Fahrenden. Der Sportler, der freisteht, ist als Nächster dran. Durch einen Wechsel dieser Positionen im Kreis wird die Staffel möglich. Den Start machte Tassilo, es folgte Carolin, dann Leonie. Nach ihr lag der RaB auf dem Vierten Platz und Simon sah sich nun einem Wettkampf mit dem Gewinner der schweren Achtzehnjährigen aus Krefeld, Lauritz Follert, konfrontiert. Trotz seines schlechten Zustands nach dem Vorlauf im Einzelwettkampf legte der B-Junior eine Zeit unter 1:29 in die Waagschale. Und es reichte. Der RaB ließ Krefeld und Kettwig hinter sich. Der vierte Platz ist insofern viel versprechend, als dass diese Kombination im nächsten Jahr wieder an den Start gehen kann und alle Vier zurzeit eine starke Entwicklung verzeichnen.

Vielen Dank wünsche ich an dieser Stelle für die Unterstützer vor Ort und jene, die uns im Lifestream verfolgt haben, hier besonders Ben Riedel und seinem indischen Fanklub.

Auch wenn der Indoor-Cup von den Athleten selbst am meisten am Tag danach geschätzt wird, entwickelt er sich für den Ruderklub am Baldeneysee zu einem Erfolgsgaranten, der jedes Jahr aufs neue mit Spannung erwartet werden darf.

Leon Siegel

 

 

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