Es ist etwas ganz und gar nicht Selbstverständliches, dass eine Mannschaft, die nur eine Saison 1971/72 gemeinsam trainiert und Rennen gefahren hat, in Kontakt bleibt und sich auch nach 40 Jahren wieder vollzählig zusammenfindet. So geschehen am Sonntag, 23. September 2012 im RaB.
Im Herbst 1971 hatte der damalige RaB-Trainer Lothar Burgfeld aus 5 Ruderern des RaB (Hubertus Schmidt, Wilfried (Pille) Göbe, Henner Horstmann, Hartmut Hackert, Peter Riethmüller) sowie 3 Ruderern aus anderen Vereinen (Jürgen Schmitz/Mülheim, Peter Hentschel/Dortmund und Stephan von Petersdorff/Etuf) einen Leichtgewichtsachter zusammengestellt. Am Steuer sass der noch sehr junge Jörg Hohendahl, der später auch als Ruderer eine Vielzahl von Titeln für den RaB errungen hat. Das Ziel - der Gewinn des Eichkranzrennens 1972 (heute: Deutsche Meisterschaft U23) - wurde erreicht Saison. Höhepunkt der Saison aber war die Teilnahme beim Internationalen Deutschen Ruderchampionat, quasi der Generalprobe auf der Regattabahn in München-Feldmoching, die für die kurz darauf beginnenden Olympischen Spiele 1972 neu gebaut worden war. Zwischen einem wegen Rennabbruchs wiederholten Start und einem Zieleinlauf aller Boote innerhalb von nur 2 Sekunden lag eines jener Rennen, in denen eine Mannschaft über die Summe dessen hinaus wächst, was jedem Einzelnen möglich ist.
Gegen Ende der Saison ging der Achter dann in einer auf 3 Plätzen veränderten Formation noch einmal bei den Deutschen Meisterschaften im Elite-Bereich an den Start. Manfred (Fattter) Laeseberg und Frank Hohendahl aus jener Mannschaft waren nun bei unserem Wiedersehen ebenfalls mit dabei und ersetzten die beiden Kameraden, die aus vorrangig orthopädischem Grund nicht mit ins Rennboot steigen und ihren sportlichen Beitrag für eine recht ordentliche Fahrt bis zum TVK leisten konnten. Dass - seinen gesundheitlichen Beeinträchtigungen zum Trotz - auch Hartmut Wenzel an den See gekommen war, hat uns ganz besonders gefreut. 1972 hatte er, dem es damals (ähnlich dem langjährigen RaB-Mitglied Helmut Gerds) gelungen war, sich von der Nationalmannschaft der DDR in den Westen abzusetzen, zwischenzeitlich das Training übernommen. Nach einer deprimierenden Niederlage gegen einen Achter aus Berlin-Tegel hat er die Mannschaft damals auch mental so fit gemacht, dass dieser ärgste Konkurrent in den Folgerennen sicher beherrscht werden konnte.
Die Mannschaft ist so ca. alle 10 Jahre wieder zusammen gekommen. Mehr als die Hälfte der Mannschaft hat nie mit dem Rudern aufgehört. Viele sind dem RaB treu geblieben. Unsere Frauen waren, wie grösstenteils auch diesmal, immer mit von der Partie. Das soll so bleiben. Nur die "Schlagzahl" wollen wir erhöhen: die nächste gemeinsame Ausfahrt soll spätestens in 5 Jahren stattfinden!