Verdiente Vereinsmitglieder

Hier erinnern wir an verdiente Mitglieder, die unseren Verein geprägt haben.

Helmut Berger (1917 - 2009)

Helmut Berger war seit mehr als 73 Jahren Mitglied des Ruderklub am Baldeneysee. Er betrieb bei uns bis ins hohe Alter hinein aktiven Rudersport und trug maßgebend zur Gestaltung unseres Klublebens bei.

Über lange Jahre war Helmut Berger als Hauswart Mitglied des Vorstands, bis er dann in der Zeit von 1968 bis 1973 als 1. Vorsitzender die sportlichen Meisterschaftserfolge des Vereins mit einleitete. In seine Amtszeit fiel die Neugestaltung der RaB-Satzung, die danach nur noch in wenigen Details verändert wurde.

Helmut Berger war ein sehr geselliger Mensch, der mit seiner Frau Hildegard und seinen Kindern gerne zu unseren Festen kam, viel tanzte und mit seiner fröhlichen Art immer zur guten Stimmung im Verein beitrug.

Der Ruderklub war für ihn immer ein Zuhause. Unvergesslich sind die Klubabende am Mittwoch, an denen er sich mit seinen Freunden Wilhelm Bauer und Klaus Köpe zum Kartenspiel auf der Sitzbank mit Blick auf den Baldeneysee traf und hier leidenschaftlich um die Skatpunkte kämpfte. Wir jüngeren schauten ihnen bewundernd zu und hofften, es ihnen zur gegeben Zeit einmal nachmachen zu können.

Es schmerzte, mit ansehen zu müssen, wie ihn in letzter Zeit zunehmend in jeder Hinsicht die Kräfte verließen.

Helmut Berger wird mir persönlich immer als jemand in Erinnerung bleiben, der als Integrationsfigur zwischen den unterschiedlichen Gruppierungen im Verein  zu vermitteln suchte: Eine Tätigkeit, die bei so viel Individualität der Mitglieder alles andere als einfach ist. Er war häufiger Besucher unserer Jugendregatten, freute sich mit uns, wenn wir gewannen und hatte immer ein paar aufmunternde Sprüche, wenn es mal nicht geklappt hatte.

Für Helmut Berger war der Ruderklub am Baldeneysee ein Teil seines Lebens und seiner Familie. Als er am 10. August 2009 im Alter von 92 Jahren starb, ließ er sich wunschgemäß in seinem RaB-Anzug mit allen Ehrenzeichen des Vereins beerdigen.

Herzlichen Dank, Helmut, für alles, was Du für den RaB in Deinem langen Leben getan hast!

Heinz-Michael Winkels

Wilhelm Bauer (1916 - 2009)

Am 02.04.2009 ist unser Ehrenmitglied Wilhelm Bauer, Träger des Bundesverdienstkreuzes, im Alter von 93 Jahren verstorben. Mit ihm verliert der RaB ein Mitglied, das 1930 im Alter von 14 Jahren in den damaligen Wassersportverein Krupp, dem Vorgänger des RaB, eingetreten ist. Er war fast 79 Jahre Mitglied in unserem Klub.

Trotz einer im Krieg erlittenen Verletzung gehörte Wilhelm nach dem Krieg zu den Mitgliedern, die zielstrebig an die Wiederbelebung unseres Klubs und an den Wiederaufbau des völlig zerstörten Klubhauses gingen. Wilhelm und seine leider viel zu früh verstorbene Frau Gertie waren treibende und unterstützende Kräfte bei vielen Bällen und Festen, die es damals noch im RaB gab. Unvergessen ist der Festball zum fünfzigjährigen Jubiläum unseres Klubs im großen Saal des Saalbaus, bei dem die Bigband des WDR unter der Leitung von Kurt Edelhagen durch Initiative und finanzielle Unterstützung von Wilhelm Bauer spielte.

Dem Vorstand des RaB hat Wilhelm Bauer nur einmal im Jahr 1974 als Vorsitzender angehört. Ihm lag es mehr, im Hintergrund zu wirken. Aus dieser Position heraus hat er den RaB gefördert. Es wurde damals kaum ein Boot angeschafft, bei dem die Familie Bauer nicht zumindest einen erheblichen Anteil der Anschaffungskosten beisteuerte. Die Unterstützung für den Leistungssport und bei der Anstellung von Trainern führte dazu, daß der RaB Anfang der siebziger Jahre seine erste deutsche Meisterschaft errang und damit eine sportlich sehr erfolgreiche Zeit einleitete, die 1975 zur Erringung des Oscar-Ruperti-Preises bei den Deutschen Meisterschaften führte. Auch die im Laufe der Jahre durchgeführten Umbauten und Erweiterungen unseres Klubhauses zu seiner heutigen Größe hat Wilhelm Bauer tatkräftig unterstützt.

In der jüngeren Vergangenheit war Wilhelm Bauer noch bis vor kurzer Zeit regelmäßiger Besucher des Klubhauses, um mit seinen Freunden Helmut Berger und Klaus Köpe Karten zu spielen oder sich zu unterhalten. Mit bemerkenswert hellem Verstand war er an allen Dingen, die den RaB betrafen,  interessiert..

Wilhelm Bauer hat sich um den RaB große Verdienste erworben. Ohne seine Unterstützung wäre der RaB nicht da, wo er heute ist. Wir werden ihn vermissen und ihn in guter Erinnerung behalten.

Richard Birkenkamp

Willi Reimann (1894 - 2003)

Der RaB trauert um Willi Reimann, einen der Mitgründer unseres Vereins und inzwischen schon selbst eine Essener Legende. Er starb am 16.12.2003 im Alter von 107 Jahren.

Noch am 15.November 2003 feierte er seinen 107. Geburtstag und im Frühjahr 2003 wurde unser neuer C-Line Doppelzweier zu seinen Ehren nach ihm benannt.

Der Ruderklub am Baldenysee wird Willi Reimann stets in ehrenvoller Erinnerung behalten.

Heinz-Michael Winkels


Willi Reimanns Geburtstag war auch Inhalt eines WAZ-Artikels, den wir hier nachfolgend wiedergeben:

Mit 107 ist Reimann ein wandelndes Lexikon. Der älteste Mann in Essen feiert seinen Geburtstag.

Was wünscht sich Wilhelm Reimann mit 107? Dass es mit der Gesundheit aufwärts geht!  

Passen auf einen Kuchen 107 Kerzen? Schwierige Aufgabe. Ein Mann in Essen hätte dieses Torten-Kunststück zumindest verdient: Wilhelm Reimann feiert heute seinen 107. Geburtstag. Und er kann noch feiern. Sobald Wilhelm Reimann erzählt, zieht er seine Zuhörer in den Bann. Der Ruf des Charmeurs eilt ihm in der Kaiser-Otto-Residenz in Steele voraus. Doch wie soll man sich diesen Geschichten auch entziehen, die das "wandelnde Lexikon", so der Pflegeleiter Volker Paikert, erzählen kann: Er hat das Kaiserreich, die Weimarer Republik und den Nationalsozialismus erlebt. Er hat bis zu seinem 70. Lebensjahr als Sonderschullehrer gearbeitet und mit 100 noch selbstständig in der eigenen Wohnung gelebt.

Danach begann für ihn ein neues Leben: in der Kaiser-Otto-Residenz. Scherzend behauptet Reimann, er werde nun sieben Jahre alt. Als er wirklich sieben war, gab es noch nicht den Reißverschluss. "Was für eine bahnbrechende Erfindung das war", erzählt er. Für den Verschluss wurde erst 1914 das Patent angemeldet. Die Anekdoten zeigen: Wilhelm Reimann ist geistig noch topfit. Nur die Augen und die Ohren werden leider immer schlechter. Sein Wunsch für das kommende Jahr: Dass es mit der Gesundheit aufwärts geht. u seinem heutigen Geburtstagsempfang kommen ehemalige Schüler. Sie müssten selbst in einem Alter sein, bei dem sie mit Vater, Großvater oder sogar Urgroßvater angesprochen werden könnten.

Reimann selbst hat keine Kinder; seine Frau Anne starb 1988 nach 54 Ehejahren. Im letzten Jahr bekam Reimann eine Torte in der Form eines Schulranzen - zu seinem sechsten Geburtstag. In diesem Jahr plant die Residenz, dass er ein Ruderboot aus Marzipan anschneidet. Reimann ist Mitbegründer des Wassersportverein Krupp heute Ruderklub am Baldeneysee e.V..