8.30 Uhr – Baldeneysee - das Zelt steht. Die Paddler sind heiß wie Frittenfett. Paddler? Ja, richtig gelesen: Paddler! Als Ruderer jene Vokabel in den Mund, und später auch gegenständlich als Vortriebsmittel in die Hand zu nehmen, ist eher ungewöhnlich, lieferte aber zugleich einen richtungsweisenden Vorgeschmack auf das, was uns an diesem Tag erwarten sollte. Wie das Drachenbootfahren im Allgemeinen war auch der Umstand sich in Blickrichtung vorwärts zu bewegen und somit Hindernisse in der Fahrrinne vor dem Zusammenstoß erspähen zu können und nicht erst hinterher nahezu Neuland für unsere alters- und leistungsklassendurchmengte Mannschaft. So erhielten wir, als wir uns zum ersten Lauf motiviert und noch in Gänze trocken am Steg vor dem Drachenboot versammelten, eine knackige Einweisung in die Paddeltechnik und Kommandosprache. Neben dem taktgebenden Trommler im Bug, der anlässlich dieses Events und zur Mannschaftsmotivierung mit fülligem RaB-blauen Haupthaar aufwartete, hatten wir in den ersten Reihen jugendliche, energiegeladene Tempomacher sitzen, die uns mit ihrer Power und Technik in drei Qualifikationsläufen nach vorne brachten. Das Ergebnis: 3x 1.Platz (*Schulterklopfer*). Damit konnten wir – nass von oben bis unten aber ebenso happy - unser Ticket für das Finale lösen. Bevor es nun in die letzte Wasserschlacht des Tages gehen sollte, hatten wir in einer längeren Pause die Gelegenheit, das warme Sommerwetter und die ausgelassene Stimmung am See bei allerhand Süßem und Herzhaftem auf der Terrasse oder im Zelt zu genießen.
15.40 Uhr – Baldeneysee – das Zelt steht zwar nicht mehr, aber wir sind heiß. Sowohl temperatur- als auch stimmungsmäßig. Ein letztes Mal waren wir bereit, alles zu geben. Mit starken Gegnern und Gegenwind paddelten wir voller Elan unser letztes Rennen und konnten einen soliden 2. Platz im B-Finale belegen. Wenige Hundertstelsekunden trennten uns vom begehrten A-Finale. Rückblickend betrachtet war sowieso auch nur der Wind schuld. Bei der anschließenden Siegerehrung konnten wir uns über einen Pokal und eine Urkunde freuen. Und wir konnten zeigen, Ruderer können (natürlich!) auch paddeln – ob das nun umgekehrt auch der Fall ist…quod esset demonstrandum!
Wir danken an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich den jugendlichen Ruderern, die sich auf dieses sportliche Generationenprojekt eingelassen haben.
Bericht von Annina Rüger und Heike Kühnle
Fotos von Suse Krischka und Andreas Fischer