Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“

| Breitensport

Erstmalig fand am Sonntag, dem 18. September 2022, auf dem Gelände des ETuF in Essen die Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ statt.

Die Veranstaltung als solche ist eine Initiative der „Stiftung Leben mit Krebs“ und wird bereits seit 2005 bundesweit in verschiedenen Städten in Kooperation mit den ansässigen Rudervereinen und onkologischen Therapieeinrichtungen ausgetragen, mit dem Ziel, medizinisch betreute Sport- und Bewegungsangebote für Patienten mit Krebserkrankungen anzubieten und zu fördern. Kooperationspartner der Veranstaltung in Essen ist das Westdeutsche Tumorzentrum.

Wer am Sonntagfrüh aus dem Fenster in den verregneten und grau verhangenen Himmel blickte, dem schwante wohl nichts Gutes. Doch zu den Binnenweisheiten des Rudersports gehört die Einsicht, dass das Wetter nun mal am Steg gemacht wird. Kein Wetterbericht kann dem geschulten Rudererauge die abwägende Beurteilung vorausnehmen, wie sich das Zusammenspiel von Wind und Wetter auf dem Baldeneysee entwickeln wird. So war auch an jenem Morgen, während die stündliche Wettervorhersage aus dem Radio noch ganztägigen Dauerregen prophezeite, schnell klar: Wind und Wetter können die ca. 250 motivierten Sportler nicht von ihrem Einsatz auf dem Wasser abhalten.

So versammelten sich nach und nach mehr als 60 bunt gemischte Vierer-Mannschaften aller Alters- und Leistungsklassen am Steg. Neben den Rudermannschaften der umliegenden Vereine fanden sich erfreulich viele Teams aus dem Umfeld der unterstützenden Unternehmen und Sponsoren sowie Teams aus selbst von Krebserkrankungen Betroffenen, Selbsthilfegruppen oder auch einfach am Rudern Interessierte und für den guten Zweck Engagierte. Die breit gestreute Beteiligung bildet eines der Anliegen dieser Veranstaltung ab: Gesunde und Erkrankte, Sportanfänger und -experten sowie das Zusammenspiel von Krebs und Bewegung miteinander ins Gespräch zu bringen. Daher konnten rudertechnisch Unerfahrene, um nicht (im wahrsten Wortsinn) ins kalte Wasser springen zu müssen, in Kooperation mit den Rudervereinen in Essen und Hattingen vorab in mehreren Trainingseinheiten grundständige Bewegungsabläufe und Techniken des Rudersports erlernen.

Gerudert wurde dem Leistungsniveau entsprechend in verschiedenen Wettbewerbsklassen eine ca. 350m lange Distanz vom Wehr bis zum Regattaturm. Nach Kräften angefeuert von Freunden, Familien und sonstigen Anwesenden ging es mit dem Überschreiten der Startlinie Schlag für Schlag voran und der andauernde Regen war schnell vergessen, da das Wasser ohnehin von allen Seiten kam. Nicht nur von oben und unten, auch von vorne, hinten und den Seiten spritzte es, da die unruhige Wasseroberfläche das Setzen und Ausheben der Blätter erschwerte. Aber davon ließ sich keiner beeindrucken, ganz im Gegenteil. Die Steuerleute brachten ihre Mannschaften in doppelter Hinsicht auf Kurs und so fieberten alle den häufig ohnehin sehr knappen Zieleinläufen entgegen. Auch der RaB war mit mehreren Ruderern verschiedener Leistungsklassen vertreten. Ein Highlight war allemal der Wesslingsche Familien-Vierer. Die Familienmannschaft, bestehend aus den vier Geschwistern und Vater Ansgar als hauseigenem Steuermann, legte sich mit langen und konzentrierten Schlägen und angetrieben durch Greta als Schlagfrau mächtig ins Zeug und schaffte es so auf’s Siegertreppchen. Ebenso wie Isabelle Neid, die, tatkräftig und souverän wie eh und je, das Team der Knappschaftskliniken unterstütze und mit ihrer Mannschaft den ersten Platz ihrer Wertungsklasse belegte.

Neben dem rudersportlichen Aspekt dieser Veranstaltung kam auch das Gesellige nicht zu kurz. An Verpflegungs- und Informationsständen, in Zelten oder unter solidarisch geteilten Regenschirmen bot sich den Anwesenden die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch und Kennenlernen. So konnte der Tag mit der Siegerehrung zwar nass, aber dennoch heiter, ausklingen.

 

Weiterführende Informationen unter www.rudern-gegen-krebs.de, www.stiftung-leben-mit-krebs.de, www.wtz-essen.de

 

Bericht von Heike Kühnle

Fotos Marie Heibach/Stiftung Leben mit Krebs

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