Brügge und Amsterdam - erste Rennen der Masters und des Männerachters in 2016

| Mastersrudern

Die Masters starteten in Brügge unverhofft erfolgreich in die Saison. Beim Head of the River Amstel schloss sich ihnen der Männerachter an und konnte gleich überzeugen.

 

Für den alljährlichen Auftakt der Masters-Rennen beim Brugge Boat Race hatte der RaB am 27./28.02.2016 eigentlich mit gleich zwei Mixed-Achtern an den Start gehen wollen. Wegen Grippewelle, Trainingsrückstand und einer unvermeidlichen Terminkollision mit den RaB Klubkilometern reiste man letztlich nur mit einer Mannschaft an, die ohne Annette nicht einmal "Mixed" gewesen wäre.

Gesteuert von Katja Kühr/ETuF ging es am Samstag mit Peter Liedgens, Roland Rottländer, Jürgen Böning, Olaf Ehses, Jochen Weinert, Annette Bauer, Stephan von Petersdorff und Kalli Kroll in einem 22 Boote-Feld über die 5km lange Strecke. Die Masters-Rennen werden in Brügge nach einer Handicap-Wertung ausgefahren, bei der es für jede Ruderin und jedes gelebte Ruderjahr Bonuspunkte gibt.

So konnte sich diese Crew von einem - der Zeit nach - 7. Platz am Ende auf Platz 4 verbessern. Ein herzlicher Dank geht an den Frauenachter des Neußer RV, ohne deren vorsorglich bereit gehaltenen 10er Schlüssel wir vermutlich nicht einmal den Start erreicht hätten: bei der Auffahrt hatte sich Olafs Ausleger gelockert und es ist am Ende offen geblieben, wer da an Land zu wenig oder auf dem Wasser zu fest angezogen hat.

Am Sonntagmorgen war noch nicht vorhersehbar, dass es an diesem Tag dann besser laufen sollte für den RaB. Annette hatte offenbar das Männerrudern am Vortag auf den Magen geschlagen und so stand der Gig4+ mit Olaf Ehses, Jürgen Böning, Kalli Kroll und Stfr. Katja Kühr erst einmal ohne eine Ruderin am Steg. Ersatz wurde dann mit dem "schnellen Hans" vom RV Saarbrücken gefunden, der seinerseits ohne Mannschaft auf dem Bootsplatz herumstand.

Mit ihm wurde dann gegen 33 Konkurrenten überraschend die Gesamtwertung im Master-Vierer und damit der vom flämischen Ministerpräsidenten Geert Bourgois gestiftete Pokal gewonnen. Mit einem sehenswerten Endspurt zog das Boot noch im Zieleinlauf an 3 Rennvierern (!) vorbei.

Erst als die Siegerehrung vorbei war und der Siegestaumel sich legte, kam der Verdacht auf, dass die Regattaleitung der Königlichen Rudervereinigung Brügge bei der Handicap-Berechnung womöglich die Ummeldung übersehen ein paar Bonuspunkte zu viel für eine Ruderin gewährt hatte.

 

Beim Head of the Amstel am 19.03.2016 in Amsterdam konnte der RaB dann doch zwei Achter aufs Wasser bringen. Zunächst stellte sich der Männer 8+ mit Tobias Gerwin, Luca Schäfer, Leander Fesser, Moritz Gabriel, Sebastian Lang, Moritz Wuerich, Leon Siegel, Markus Geller und Stm. Nicolas Vogeler in einem Feld von 31 Booten einer starken Konkurrenz.

 

 

Mit der viertschnellsten Zeit lag man nach etwa einem Drittel des 8km langen Kurses überraschend weit vorn.

Jedoch erwies sich das 2015 neu angeschaffte Empacher-Boot durch sein kleines Steuer als wenig wendig im kurvenreichen und selbst den versiertesten Steuerleuten alles abverlangenden Mittelteil der Strecke. Die Mannschaft fiel ins untere Mittelfeld zurück, von wo sie sich dann aber auf dem stark geruderten letzten Teil der Strecke noch auf Platz 12 der Gesamtwertung zurück kämpfen konnte.

Schließlich übertraf die Mannschaft die Leistung vom letzten Jahr deutlich, indem der Rückstand auf den Sieger zu einer Minute schrumpfte und man als bestes deutsches Boot Amsterdam verließ.

 

Nicht minder problematisch war der mittlere Streckenabschnitt für den Master 8+ (Peter Liedgens, Roland Rottländer, Jürgen Böning, Stephan von Petersdorff, Horst Singer, Olaf Ehses, Männe Hölzel, Kalli Kroll, Stm Nicolas Vogeler). So gut das Boot im ersten und letzten Teil lief, so halsbrecherisch war das Rennen im Mittelteil, wo die eine oder andere Seite auch mal einige Schläge aussetzen musste, um eine Kollision mit der Uferbefestigung zu vermeiden.

Mit Platz 15 von 56 Booten wurde die angestrebte und in den Vorjahren auch erreichte Platzierung um Platz 10 herum verfehlt und unter den Gesängen der siegreichen holländischen Mannschaften im Clubhaus von Willem III mit einigen Bechern Bier und guten Vorsätzen für den Start in 2017 abgehakt.

Ein besonderer Dank von beiden Crews geht an den Steuermann Nicolas Vogeler, der in seinen ersten beiden gesteuerten Achter-Rennen, trotz Sprint-Steuer und als gelernter Ruderer, gleich einen der härtesten Kurse Europas angesichts dieser Hindernisse hervorragend meisterte.

 

Bericht von Stephan von Petersdorff-Campen und Leon Siegel

 

 

 

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