Der schier unglaubliche Mädelsachter und andere Höhepunkte

| Mastersrudern

Die RaB-Masters sorgen zum Abschluss der Saison bei der Nikolausregatta in Kettwig am 9. Dezember für ein Rekord-Meldeergebnis und einen Medaillenregen!

Bericht von Helmut Janus, Fotos: Andreas Fischer, Helmut Janus, Daniel Dawla, Stephan von Petersdorff-Campen

Mit zehn Vierern und sechs Achtern traten die RaB-Masters mit einer bisher nie dagewesene weiß-blauen Flut bei der Nikolaus-Regatta in Kettwig an, und am Ende gab es die verdienten Medaillen. Ganz besonders herausstellen muss man den Frauen-Achter. Hier stellten wir in der Altersklasse C mit dem Mindestdurchschnittsalter 43 gleich drei von vier teilnehmenden Mannschaften, und doch waren die Medaillen keineswegs sicher, da als Gegner eine zusammentelefonierte Renngemeinschaft aus ehemaligen Rennruderinnen gemeldet hatte. Am Ende hatte unser Achter mit 7 Sekunden die Nase vorn. Der Glückwunsch für eine Super-Leistung geht an Annette Bauer, Manuela Scholz, Margrit Prevenius, Ellen Schierling-Weinreich, Regina Eichhorn, Katrin Günther, Rebekkah Stainforth und Steuermann Patrick Rottländer. Auch die beiden anderen Achter waren auf den vier Kilometern nur circa eine bzw. zwei Minuten langsamer und demonstrierten eindrucksvoll die Breite und das hohe Niveau unserer Masters-Ruderinnen.

Vor zwei Jahren kämpften Klaas Nuttbohm, Elisabeth Schmitz und Hauke Lorenzen noch mit den ersten Schlägen im Anfängerkurs. Jetzt gehören sie zum Kern unserer Masters-Mannschaft. Mit Julia Lorenzen und Steuerfrau Dodo Huth holten sich die beiden Paare die Medaillen im Mix-Vierer. Während die Frauen noch einmal im Achterrennen ruderten, hatten Klaas und Hauke ihren zweiten Einsatz bereits hinter sich zusammen mit den Routiniers Udo Althoff und Rainer Bank im Männer-Vierer. Mit feinster Rudertechnik erzielte das Quartett mit Julia Lorenzen an den Steuerseilen eine tolle Zeit von unter 18 Minuten und die Medaillen in der Altersklasse C.

Im Riemenvierer ruderten die langjährigen Medaillensammler Peter Liedgens, Manfred Hölzel, Karl-Heinz Kroll und Jürgen Böning, gesteuert von Stephan von Petersdorff. Auch in Kettwig konnten sie mit einem souveränen Sieg in der Altersklasse E ihre Sammlung weiter vervollständigen.

Zur Tradition der Nikolausregatta gehört auch, dass einige Anfänger der laufenden Saison ihre ersten Regatta-Erfahrungen sammeln. Jörg Preez, Marcus Schiolko, Daniel Dawla und Cindy Broda hatten erst im August und September mit dem Rudern begonnen. Nach dem Anfängerkurs sind alle vier in den Verein eingetreten, haben sich intensiv vorbereitet und gewannen mit Helmut Janus am Steuer ihre ersten Medaillen, und das mit einer sehr guten Zeit von 21 Minuten. Besser kann es nicht laufen.

Bedenkt man, dass in den Tagen vor der Regatta Dauerregen herrschte und noch in der Nacht Gewitter und Sturmböen heruntergingen, war es schon fast ein Wunder, dass die Regatta bei akzeptablen Bedingungen stattfinden konnte, selbst wenn einige Ruderer noch ordentliche Regenduschen abbekamen. Auch bei denen, die ohne Medaille blieben, war die Stimmung bestens. Unsere Kettwiger Nachbarn hatten wieder einmal für eine reibungslose Organisation gesorgt. Jeder konnte sich mit Glühwein aufwärmen und mit Reibekuchen stärken. Einen maßgeblichen Anteil am tollen Tag für den RaB hatte wieder einmal Andreas Fischer, der nicht nur etliche Teilnehmer mobilisiert hat, sondern auch die Organisation des Bootstransport und des reibungslosen Zeitplans in die Hand genommen hatte. Dafür gibt es von dieser Stelle ein großes Dankeschön.

Nach einem etwas holprigen Start in die Saison sind unsere Masters zum Ende des Jahres noch einmal zu großer Form aufgelaufen. Mit den Regattaerfolgen in Bernkastel und beim Rheinmarathon und der großartigen Beteiligung in Kettwig haben sie eindrucksvoll demonstriert, dass es sich hier nicht um einen exklusiven Club von wenigen Enthusiasten handelt, sondern auf ganzer Breite unsere Breitensportler in den Regattabetrieb einsteigen. Das lässt im nächsten Jahr auf viele weitere Regatta-Teilnehmen mit Spaß und Erfolg hoffen.

Für Stephan von Petersdorff, Jochen Lechtenböhmer, Fritz Jaeger und Helmut Janus, die von Charlotte Schiolko gesteuert wurden, war es ein sehr emotionles Rennen. Vor 47 Jahren saßen sie in einem Junioren-Achter, der Jugendmeister wurde. Der damalige Schlagmann Dirk Altenbockum, nach seiner Heirat Dirk Vieser, ist vor vier Wochen gestorben, nachdem er im Boot einen Herzinfarkt erlitten hatte. Für Medaillen hat es diesmal nicht gereicht, aber das Rennen bleibt eine Erinnerung an einen großartigen Menschen und Ruderkameraden.

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