Drei Deutsche Meister kommen vom RaB

| Rennrudern

Zuletzt kam die Trainingsgruppe vor drei Jahren zum Deutschen Meisterschaftsrudern der U-17, U-19 und U-23 nach Brandenburg an der Havel. Schon 2011 wurden Medaillen errudert, lediglich ein Titel blieb aus.

Dieses Jahr sorgten drei junge Riemer vom 26. bis 29. Juni für jenen entscheidenden Unterschied zwischen einem guten und einem hervorragenden Saisonabschluss.

Zuletzt kam die Trainingsgruppe vor drei Jahren zum Deutschen Meisterschaftsrudern der U-17, U-19 und U-23 nach Brandenburg an der Havel. Schon 2011 wurden Medaillen errudert, lediglich ein Titel blieb aus.

Dieses Jahr sorgten drei junge Riemer vom 26. bis 29. Juni für jenen entscheidenden Unterschied zwischen einem guten und einem hervorragenden Saisonabschluss.

Gutes Wetter auf dem Beetzsee ist eine Seltenheit. So überraschte es niemanden, dass die Regattastrecke auch zur DJM mit einigem Wellengang und Gegenwind aufwartete, als fast 1200 Ruderer aus 378 Vereinen und Renngemeinschaften gegeneinander antraten. Neben den nationalen Medaillen ging es für die U-19 um die Qualifikation zur Junioren WM im eigenen Land und für die U-23 um die Tickets zur WM der Senioren B im italienischen Varese.

Der am Dortmunder Bundesstützpunkt trainierende Legionär Jakob Schneider konnte sich nach den bisherigen Ergebnissen der Saison eines Platzes auf der Fahrt nach Italien fast sicher sein; für ihn galt es mit einem Sieg im Vierer ohne Steuermann die direkte Qualifikation zu erreichen und auch den letzten Zweifel an seinem Können auszuradieren.

Mit Maximilian Korge aus Berlin, dem Herdecker Johannes Weißenfeld und seinem Zweierpartner Richard Bensmann aus Münster bildete Jakob die zuvor erfolgreich eingefahrene Crew. Sich ihrer Stärke bewusst trumpften die Vier im Bahnverteilungsrennen auf, auch wenn der Sieg nur die bessere Bahn im Finale so wie Erkenntnis über die Gegner brachte.

Am Samstag stand das Finale an. Vom Start an schob sich der Vierer vor das Feld und ließ die gesamten 2000 Meter lang keinen Zweifel an seinem Anspruch auf den Sieg, bis er eine Länge vor dem zweitplatzierten Boot über die Ziellinie schoss. Alles andere als dieser Triumph wäre der Leistung der Mannschaft in der gesamten Saison nicht gerecht geworden. Mit diesem Sieg empfahlen sich die Vier eindrucksvoll für eine identische Besetzung des Vierers, der in Varese an den Start gehen wird.

Einziger Wehmutstropfen wurde die im Anschluss verpasste Medaille im Achter.

Mit dem Einstieg Simon Wenzels in den regionalen Achter und den Essener Vierer mit Steuerfrau hatten die Riemer der B-Junioren bereits im Vorfeld der DJM einen spürbaren Aufschwung erlebt. Gemeinsam mit seinem Vereinskamerad Tassilo von Müller kam Simon im Vierer als klarer Favorit nach Brandenburg. Ebenfalls im Boot saßen der TVKler Benedikt Kovacs so wie die Kettwiger Joscha Osthoff und Steuerfrau Helen Adam.

Gleich im Vorlauf wurde das eingefahrene Team seiner Favoritenrolle gerecht und markierte die Bestzeit beider Vorläufe.

Gestärkt durch den guten Vorlauf konnten sie sich einige Tage erholen und auf das Finale am Sonntag vorbereiten. Offenbar gelang ihnen dies optimal, denn sie dominierten das Feld ab dem Start. Anschließend warfen sie in einem bei schlechten Bedingungen physisch geprägten Rennen ihre ganze Kraft und mentale Stärke in die Waagschale. Am Ende war der Start-Ziel-Sieg perfekt und die fünf Essener holten sich die verdiente Goldmedaille ab.

Gewonnen hatten die vier Ruderer ebenfalls den Vorlauf im Achter, allerdings war schon auf den vorausgegangenen Regatten das Achterrennen oft knapp und mit wechselnden Platzierungen beendet worden. Im Finale schien alles möglich. In einem packenden Kampf fuhr der Achter von der Ruhr vom Beginn an in der Spitze mit. Trotz eines guten Endspurts reichte es knapp nicht mehr für Silber. Also holten sich die Essener und Mülheimer die, im Blick auf die Steigerung in der gesamten Saison hochverdiente, Bronzemedaille ab.

Der leichte Einer war stets die Paradedisziplin von Leonie Sahlmann. Nach ihrer Teilnahme am Kampf der Schwergewichte um die direkte Qualifikation zur U-19 WM in Hamburg nahm Leonie wieder ab. Und diese körperlich sehr belastende Umstellung schlug sich leider in ihren Rennen nieder. Im Vorlauf verfehlte sie mit dem dritten Platz die Direktqualifikation für das Halbfinale. Somit musste sie am Hoffnungslauf teilnehmen, den sie dann gewinnen konnte. Im Halbfinale kam die Ernüchterung, als sie als Viertplatzierte sogar das B-Finale verpasste.

Das Glück kehrte auch im Vierer nicht zu Leonie zurück. Im Bahnverteilungsrennen harmonierte die Mannschaft wenig und wurde nur Sechste. Am Sonntag mobilisierte sie alle Kraftreserven nur um mit dem vierten Platz knapp an der Medaille vorbeizufahren. Insgesamt passte bei dieser DJM vieles für Leonie nicht zusammen, ihrer Leidenschaft tat das keinen Abbruch.

Bisher hatten Pauline Lindemann und Katharina Utz gemeinsam eine gute Saison im leichten Doppelzweier gestaltet. Der sechste Platz im Vorlauf stand dazu deutlich im Widerspruch. Jedoch erholten sich die B-Juniorinnen davon schnell und überwanden den Hoffnungslauf als Zweite. Nun im Halbfinale erruderten sie sich einen Startplatz im B-Finale. Dort konnten sie drei Boote hinter sich lassen und stellten damit insgesamt die neuntschnellste Mannschaft.

Ebenfalls lang hatten Lotta Buron und Larissa Schäfer zusammen gerudert. Trotz einiger Umsetzungen im Verlauf der Saison saßen die Beiden meist zusammen im schweren Doppelvierer. Den Vorlauf absolvierten sie erfolgversprechend mit der zweiten Platzierung. Ohne den Umweg über den Hoffnungslauf tat sich das Team im Halbfinale schwer und scheiterte um einen Platz am A-Finale. Ebenso Vierte wurden sie im folgenden B-Finale.

Carolin Sahlmann ging im leichten Einer der B-Juniorinnen an den Start. Zuvor hatte sie bewiesen, dass mit ihr in Brandenburg zu rechnen sein müsste. Aber an diesen Tagen funktionierte wenig. Im Vorlauf und im Hoffnungslauf schied sie als Vierte aus.

Sarah Piotrowski und Marla von Bargen richteten ihren Fokus generell auf die kommende Saison. Die diesjährigen Rennen waren ein Teil der Vorbereitung; schließlich war Marla noch B-Juniorin und Sarah auch nur im ersten Jahr der U-19. Immerhin konnten sie Gegner hinter sich lassen. Das Halbfinale blieb unerreichbar.

Herzlichen Glückwunsch den erfolgreichen Teilnehmern, allen viel Erholung in den Ferien und Jakob noch so eine starke Leistung in Varese!

Leon Siegel

 

 

 

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