Der RaB war dieses Jahr das erste Mal seit langem wieder mit 14 Sportlerinnen und Sportlern vertreten: Jule und Franzi gingen im Leichten 14jährigen Mädchen-Doppelzweier an den Start, Martha Rahel, Joline, und Julia, sowie Steuermann Moritz im Mädchen Doppelvierer 12/13 Jahre, Merrit, Johanna, Timo, Hannes und Steuermann Lasse im Mixed 4er der 12/13jährigen und Max und Jakob machten in der Klasse der 14 Jährigen Jungs Doppelzweier das RaB Feld komplett.
Donnerstag:
Die Anreise nach Berlin sollte jedoch noch einige Überraschungen für uns bereithalten. Wir machten mit allen anderen Essener Vereinen vom Bahnhof am Donnerstagmorgen auf den Weg, dort hatte er aus Köln kommende ICE bereits knapp eine Stunde Verspätung angesammelt. Im Wagon angekommen wurde uns jedoch leider bald schon klar, dass wir aufgrund technischer Unzulänglichkeiten die nächsten 4 Stunden lang wohl ohne eine Klimaanlage auskommen müssen. In Berlin konnten wir dann endlich unsere Boote vom Hänger abladen und die Athletinnen und Athleten in einer kurzen Trainingseinheit noch die Strecke kennenlernen. Nach dem Abendessen fuhren wir dann in unsere Turnhalle, dort ging es dann auch später voller Vorfreude auf die anstehende Langstrecke am Freitag ins Bett.
Freitag:
Den Anfang für den RaB am Freitagvormittag machte der Doppelzweier mit Jule und Franzi. Den beiden gelang durch ein famoses Rennen nicht nur die beiden vor ihnen startenden Boote zu überholen, und damit nicht nur den Sieg in Ihrer Abteilung einzufahren, sondern auch die Gesamtwertung über alle anderen Boote in Ihrer Bootsklasse zu gewinnen. Durch diese starke Leistung konnten sie sich einen verdienten sicheren Startplatz für Sonntag in der ersten Abteilung sichern.
Kurz darauf starteten Jakob und Max im Doppelzweier gegen 25 andere Boote aus ganz Deutschland. Nach einem noch eher verhaltenen Start in ihre Langstrecke konnten sie immer besser ins Rennen finden und auch das vor ihnen startende Boot überholen. Bei der Siegerehrung folgte dann der Schock: Trotz eines stark gefahrenen Rennens sollten sie nur in der dritten Abteilung starten, angeblich seien sie sogar nur wenige Sekunden schneller als das Boot aus Sachsen-Anhalt das sie überholt hatten, und knapp eine Minute vor den beiden startete. Nach Klärung des Sachverhaltes mit der Landesjugendleitung, sowie mit den Schiedsrichtern konnte diese Entscheidung jedoch noch geändert werden und Jakob und Max durften sich über eine Teilnahme in der ersten Abteilung bei der Bundesregatta am Sonntag freuen.
Etwa 2 Stunden später startete unser Mixed- Vierer: Trotz einer aufziehenden Gewitterfront entschloss sich die Regattaleitung dieses Rennen zu starten – Ein Irrtum wie sich herausstellen sollte, denn nach 10 Minuten musste das Rennen schon aufgrund des nicht mehr überhörbaren Donners und zunehmenden Windes mit 10 noch auf der Strecke verbliebenden Booten unterbrochen werden. Bei Zieldurchfahrt unseres Bootes zierten dann schon Blitze und Schaumkronen die Regattastrecke in Berlin Grünau. Der Restart mit den noch 8 verbliebenen Vierern erfolgt dann bei bestem Wetter und glatter Strecke etwa 90 Minuten später, diese hatten durch die besseren Bedingungen zwar einen deutlichen Vorteil, dennoch konnte der RaB als Silbermedaillengewinner der „Gewitter-Abteilung“ in den ersten Lauf am Sonntag einziehen.
Den Abschluss am Freitag bildete das Doppelvierer-Team um Steuermann Moritz, nach der 90 Minütigen Unterbrechung gelang der Mannschaft ein bärenstarker Auftritt und sie konnten nicht nur ihre eigene Abteilung gewinnen sondern sich wie Jule und Franzi auch noch über den Gesamtsieg über alle anderen Vierer ihres Rennens freuen und holten sich für diese Leistung ihre verdienten Goldmedaillen ab. Nach dieser starken Leistung gingen auch sie als einer der Favoriten für Sonntag in die erste Abteilung, für die sie sich qualifiziert hatten.
Nach diesem erfolgreichen Freitag mit allen RaB Booten sicher in der ersten Abteilung am Sonntag, einer Silbermedaille, zwei Goldmedaillen sowie 2 Gesamtsiegen ging das RaB-Team zuversichtlich in das Wochenende.
Samstag:
Am Samstag zunächst auf das Gelände des allgemeinsportlichen Wettbewerbs. Auch dort konnten sich einige RaB Athletinnen in Ihren Riegen über Gold und Silbermedaillen freuen.
Sonntag:
Am Sonntag ging es dann auf die Bundesregatta über 1000m. Den Anfang machte das Doppelvierer-Team um Schlagfrau Rahel:
Die Siegerinnen von Freitag erwischten einen sehr starken Lauf gegen die besten Doppelvierer ihrer Altersklasse aus ganz Deutschland. Leider fiel es ihnen etwas schwerer als noch am Freitag ihren Gewohnten Rhythmus zu finden. Es gelang der Mannschaft jedoch mit einem starken Endspurt gegen die Konkurrenz mit 0,7sec abstand zur Silbermedaille herausfahren zu können; Das ist für alle aus diesem Boot ein wirklich tolles Ergebnis auf das das gesamte Team stolz sein kann.
Kurz darauf startete das Mixed-Team um Schlagmann Timo:
Alle im Boot waren nach dem Erfolg am Freitag für das Rennen am Sonntag natürlich mächtig motiviert. Nach einem erfolgreichen Start ins Rennen lagen sie bis etwa 250m vor dem ziel nur knapp hinter dem Silberrang. Leider mussten sie dort dem schnellen Rennangang noch Tribut zollen und im Endspurt bei immer welligeren Bedingungen zwei Boote an sich vorbeiziehen lassen und kamen so als 5. Über die Ziellinie. Trotzdem kann sich das Team über diesen Starken 5. Platz in der ersten Abteilung freuen, zumal auch vier von fünf Teammitgliedern noch als 12-Jährige gelten, und somit nächstes Jahr in derselben Altersklasse erneut starten dürfen.
Weiter ging es bei der Bundesregatta mit unseren Doppelzweiern:
Hier machten Max und Jakob den Anfang. In Ihrem Rennen trafen sie auf sehr starke Gegner und hatten auf Ihrer Bahn mit deutlich zunehmendem Wind zu kämpfen. Auch wenn am Ende nur der 6. Platz in ihrer Abteilung steht, können sie dennoch nach einem zufriedenstellenden Rennen stolz auf sich sein, denn kein Boot aus einem anderen Lauf war schneller als sie. Mit diesem erfolgreichen Rennen kann das Team im Herbst zuversichtlich zur Juniorgruppe stoßen.
Den Abschluss den Bundeswettbewerbs machte der Doppelzweier von Jule und Franzi:
Nach einem etwas holprigen Start in ihr Rennen konnten sie in dieses immer besser reinfinden und mit einem starken Endspurt die Silbermedaille in der ersten gesetzten Abteilung erringen. Für beide ist das ein toller Erfolg, nachdem sie schon in der jüngeren Altersklasse letztes Jahr sie Silbermedaille auf dem BW erringen konnten. Für den Doppelzweier geht es vor dem Start in die Juniortruppe noch auf Einladung der Deutschen Ruderjugend aufgrund ihres Langstreckensieges am Freitag zu einem Lehrgang für angehende Junioren in Ratzeburg.
Sehr zufrieden mit allen Ergebnissen, aber auch relativ erschöpft von den vergangenen vier Tagen konnten wir Sonntagnachmittag im strömenden Regen die Heimreise antreten und kamen abends pünktlich in Essen an.
An dieser Stelle möchte ich mich noch bei Paul Gutberlet bedanken, der mit mir zusammen den Bundeswettbewerb betreut hat. Selbstverständlich gilt mein Dank auch an das ganze Trainerteam ohne die eine so erfolgreiche Saison niemals möglich gewesen wäre. Danke auch an Lotta Buron und Thomas Wichelhaus für das Vertrauen, das sie in unser noch sehr junges Trainerteam gesetzt haben.
Bericht: Jan Schlemmer
Fotos: Trainerteam