Landeswettbewerb in Witten

| Kinderrudern

Gold und Bundes-Ticket für Sarah Buiting und Pia Kleine-Möllhoff! Marlene Strötgen hatte eine gute erste Regatta.

Mit dem bravourösen Landestitel für Sarah Buiting und Pia Kleine-Möllhoff, einer guten Teilnahme mitsamt unglücklich verpasstem Finale von Marlene Strötgen und großem Verletzungspech bei Irma Schimmele war für die Ruderinnen des RaB jede Gefühlslage dabei.

Irma wäre in ihrem letzten Kinderjahr sehr gerne als Titelverteidigerin ihres Jahrgangs im Einer angetreten und hatte in 2021 auch nennenswerte Fortschritte erzielt. Leider machte sich gleichzeitig eine alte Fußverletzung immer schlimmer bemerkbar. Um die Gesundheit zu schützen musste sie auf den Landeswettbewerb verzichten. Wir wünschen ihr eine gute Genesung, damit sie dieses Leiden schnellstmöglich überwinden kann! Denn sehr gerne würden wir sie beschwerdefrei im Juniorenbereich sehen.

Marlene gebührt tiefgehender Respekt für ihren Entschluss, bei ihrer ersten Regatta direkt im Einer gegen die volle Konkurrenz aus NRW anzutreten. Sie hatte erst 2019 über die Ruder-AG in der BMV Schule zu rudern begonnen und konnte pandemiebedingt nur in vereinsinternen Wettkämpfen Erfahrung mitnehmen. Jedoch zeigte sie schon im Training ihr Bewegungstalent und konnte immer besser mit den anderen Mädels mithalten. Dabei war sie stets mutig und nahm auch Kenterungen gelassen zur Kenntnis.

Zunächst ging es auf die Langstrecke. Hier konnte sie sogar technisch noch eine Stufe zulegen, ging die 3000 m aber mit ein wenig mehr Zurückhaltung an, als sie gebraucht hätte: Im Ziel hätte sie noch ein gutes Stück weiterfahren können. Unterm Strich dennoch ein tolles Rennen! Leider ereilte sie das Pech, dass zwei Boote nur wenige Sekunden schneller waren als sie und sie auf Platz vier zurückfiel.
Obwohl Marlene durch das Ergebnis geknickt war, kann sie zurecht stolz darauf sein, jetzt schon super mit den anderen mithalten zu können - die Erste war auch nur 20 Sekunden weg, was im Kinderbereich noch kein großer Abstand ist.

In den zwei allgemeinsportlichen Zusatzwettkämpfen war sie gut dabei, hatte aber wieder das Pech knapper Ergebnisse gegen sie, sodass sie insgesamt auf den fünften Platz zurückfiel, der leider gleichbedeutend mit dem vorzeitigen Ausscheiden war.
Wir bedauerten vor allem die verlorene Möglichkeit ein weiteres Rennen zu erleben - viel mehr als mögliche Medaillenchancen.

Im leichten Zweier der 13- und 14-jährigen Mädchen traten Pia und Sarah für den RaB an.
Pia ist in diesem Frühjahr in unser Training eingestiegen, brachte aber schon viel Erfahrung aus Oberhausen und den Titel der Landessiegerin im Einer der 12-Jährigen mit. Dadurch, dass ihr Bruder Jonas bereits Teil unserer Juniorengruppe geworden war, bot es sich an, auch unser Kindertraining kennenzulernen. Eine Weile trainierte sie an beiden Vereinen, bevor sie sich entschied mit uns bei Regatten anzutreten.

Eine große Rolle spielte die Option mit Sarah im Doppelzweier in Witten starten zu können. Denn in diesem Pandemie-Jahr können nur die ältesten Kinder zum Bundesentscheid in Salzgitter fahren - wenn sie Landessieger geworden sind. Normalerweise würde ein zweiter Platz auch reichen und Pia hätte im Einer der 13-Jährigen beste Aussichten gehabt.

Auch Sarah kam, als Vize-Landessiegerin, aus einer erfolgreichen Saison im Einer. Dementsprechend benötigte das Team viele Wochen um soweit in Einklang zu kommen, dass das Leistungsniveau ihrer Einer erreicht wurde. Beide brachten die nötige Geduld auf und ließen sich auch dann nicht frusten, wenn Irma oder Marlene sie ärgern konnten.

Mit einem fulminanten Rennangang startete der Zweier stromaufwärts in die Langstrecke. Dem hohen Tempo auf der ersten Hälfte mussten Pia und Sarah auf den zweiten 1500 m Tribut zollen, zunächst in der Schlagzahl. Im Endspurt wurde es schließlich hektisch.
Insgesamt belohnten die beiden sich für ihren Mut: Mit glatten 13 Minuten waren sie sehr schnell und erkämpften sich dank 2 Sekunden hauchdünn den ersten Platz vor dem Heimteam!

In den allgemeinsportlichen Zusatzwettkämpfen schlugen sie sich gut und konzentriert und mussten nur die Wittenerinnen ziehen lassen, die sich auf ihrem Vereinsgelände und mit dem vertrauten Sportgerät gewohnt souverän bewegten.

Vor der 1000 m Rennstrecke herrschte somit Gleichstand an der Spitze und diese beiden Teams würden Gold und Silber unter sich ausmachen. Durch eine entschlossene Nachstartphase konnten Pia und Sarah sich mit einer Länge in Führung bringen und es wirkte, als würden die Wittenerinnen bald abreißen lassen. Das Gegenteil war angesagt: Mit einem frühen Endspurt fuhren diese den Abstand wieder zu und erst auf den letzten Schlägen konnten sich unsere Mädels mit wenigen Metern Vorsprung behaupten. Was ein Finale!

Am Steg wurden sie von ihren Familien, den Trainern und einigen Klubkameradinnen zu diesem famosen wie spannenden Wettkampf beglückwünscht. Die strahlenden Landessiegerinnen nahmen ihre Medaillen von Klubkamerad und Sprecher der Ruderjugend NRW Moritz Wuerich entgegen. Schnell hatte Trainer Matthias ihnen noch die traditionsreichste Flagge aller Teilnehmer aus dem RaB-Sprinter besorgt.

Am übernächsten Wochenende geht es für Pia und Sarah zum Bundesentscheid nach Salzgitter, wo sich die Ruderjugend NRW mit den anderen messen wird. Bis dahin werde ich mit ihnen noch einige Einheiten zur Vorbereitung nutzen.
Im Herbst geht es dann mit vielen Kindern zweimal nach Krefeld - zur Reibekuchenregatta und danach zur Landesmeisterschaft.

Vielen Dank an Matthias Wenzel, Larissa Schäfer und Markus Geller für die gemeinsame Betreuung der kleinen aber tollen RaB-Gruppe!
Leon Siegel

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