Nilgänsefamilien und Bootsrutsche…

| Breitensport

Tagesfahrt nach Steele

„Steele“ ist Ruderern auf dem Baldeneysees seit jeher ein geläufiger Begriff: knapp 15km flussaufwärts gelegen ist der Steeler-Ruderverein ein beliebtes Ausflugsziel für Tagestouren.
Bei bestem Wetter versammelten sich in der letzten Woche gleich zwei Rudergruppen des RaB am Steg und machten sich, ausgestattet mit Seilen, Piddelhaken und Sitzkissen, auf den Weg. Unser erstes Etappenziel war der TVK: wie im tagtäglichen Ruderbetrieb haben wir den Steg als obligatorische Anlegestelle zum Verschnaufen, Steuermanns- und Rollsitzwechsel genutzt und mit Erfrischungsgetränken den offiziellen Wanderfahrtscharakter dieser Tour eingeläutet.

Wieder im Boot sitzend haben wir den heimatlichen Baldeneysee mit dem Unterqueren der Theodor-Heuss-Brücke (an der sonst jede reguläre Ausfahrt mit der gewohnheitsmäßigen Wende-über-Backbord endet) hinter uns gelassen. Vorbei an der Zeche Heinrich und der Vogelinsel verengte sich auf der Höhe des Naturschutzgebietes Heisinger Ruhraue die Fahrrinne und durch entgegenkommende Fischerboote, Hobbykanuten und Bojen wurde der Schlag gemütlicher. Zudem bekamen wir Gesellschaft: mehrere Kleinhorden Nil- und Kanadagänse nisteten an den Uferniederungen. So lästig sie uns oft sind, wenn sie sich zu Hauptruderzeiten auf dem RaB-Steg ausbreiten, so anrührend und putzig ist es doch, sie im Schwarm mit ihren Jungtieren auf dem See zu beobachten, wie sie in Seelenruhe vor sich hinplätschern und ihrerseits das lebhafte Seegetümmel kritisch beäugen.

Nach einigen Kilometern erreichten wir das Spillenburger Wehr. Bei Wassersportlern bekannt und beliebt wegen der Bootsrutsche, die eine ähnliche Funktion wie eine Schleuse hat - nur dass das Gefälle durch eine Rutsche ausgeglichen wird, an der auch Erwachsene ihren Spaß haben. Von hier aus war es noch ein kurzes Stück bis zu unserem Etappenziel. Am Steeler Ruderverein angekommen, befestigten wir die Boote und verbrachten in der anliegenden Gaststätte eine entspannte Mittagspause. Kaltgetränke, Snacks und der Blick auf die Ruhr sorgten für ausgelassene Stimmung und boten Gelegenheiten zu Gesprächen. Da konnte auch der kurzzeitig einsetzende Nieselregen nicht dran rütteln.

Gestärkt und angeheitert hieß es schließlich „in die Auslage – LOS“ und wir traten den Heimweg an. Entlang der abwechslungsreichen Ufervegetation an der Ruhr passierten wir noch einmal das Spillenburger Wehr und schipperten flussabwärts heimwärts. Am TVK hielten wir nochmal für eine kurze Pause und stärkten uns für das letzte Stück, denn schon in der Einmündung in den Baldeneysee merkten wir, dass der See während unserer Abwesenheit zunehmend kabbelig und wellig geworden war. Aber das störte uns nicht sonderlich, auf dem See ist man immer Schlimmeres gewohnt. So erreichten wir schließlich gegen Nachmittag den RaB und ließen unsere Tagestour, nachdem wir die Boote abgefertigt hatten, auf der Terrasse entspannt ausklingen und genossen die letzten Sonnenstrahlen des Tages.

Heike Kühnle

 

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