Sommerlager der Kinder

| Kinderrudern

Zu Beginn der Ferien errichtete die Kindergruppe für vier Tage ein Zeltlager am Klub. Mit 21 Teilnehmern von 9 bis 14 Jahren wurde uns nie langweilig.

Am Mittwochmorgen ging es nach der Begrüßung unverzüglich aufs Wasser. Mit einer so großen Gruppe waren wir seit zwei Jahren nicht mehr unterwegs. Daher begleiteten sechs Trainer aus zwei Motorbooten, als Steuerleute und aus dem Skiff heraus die Kinder.

Anschließend wurde das Zeltlager auf der oberen Wiese errichtet.

Im folgenden großen Mittwochspreis stellten sich die Teams „Lori Dori“, „120 km/h“, „Die mega Motivierten“ und „Die Skullis“ u.a. den Wettkämpfen „Schatzsuche“, die durch Sarahs Aufmerksamkeit schnell beendet war, „Lauf-Memory“ und einem Quiz, dessen Fragen es in sich hatten:

Wann wurde der See fertiggestellt?
Woher stammt Jakob?
Welcher (nicht internationale) Titel fehlt Lilith und Antonia noch?
In welchem Teil des Schlages sollte das Boot seine höchste Geschwindigkeit erreichen?
Wann etablierte sich die Galeerenstrafe?
Wie lang dürfen Kinderskulls höchstens sein?
etc.

Das RaB-Gelände lernten die Kinder (und Moritz und ich) bei Jarinas Suchspiel nach versteckten, winzigen Zetteln in etlichen Umrundungen sehr genau kennen.

Bei Einbruch der Nacht war das sportliche Programm noch nicht abgeschlossen: Mit Taschenlampen ausgerüstet stürzten sich die Kinder in das Geländespiel „Capture the Flag“, bei dem die Flagge des anderen Teams gefunden werden muss, ohne sich fangen zu lassen. Die Dunkelheit bot im eigentlich etwas zu offenen Gelände den Schutz zum An- oder Vorbeischleichen.

In der Rudereinheit donnerstagfrüh nutzte ein Teil der Truppe das für die Junioren-DJM ausgelegte Albanosystem, das schon in einigen Einheiten als willkommene Abwechslung zu den gewohnten Trainingsstrecken angenommen worden war. Zum Abschluss durften sich die Kinderzweier Marie/Marlene und Pia/Sarah nicht nur den das Lager unterstützenden Juniorinnen Mia und Anna im Zweier, sondern auch ihrer Trainerin Lari in einem 250 m Sprint stellen. Trotz guten Rennens aller setzte sich die Veteranin durch.

Während der Pandemie entfallen nicht nur Regatten, sondern auch deren Slalom-Wettbewerbe im Skiff. Diese Kontrollen der Bootsbeherrschung werden als Pfeiler der Sicherheit vom Landestrainer wahrscheinlich mehr vermisst als die Rennstrecken.
Daher absolvierten unsere jüngeren Kinder nun einen Slalom vor dem RaB-Steg.
Da die älteren dies bereits vor dem Lager gemacht hatten, konnten sie sich auf der Wiese dem Football widmen: geplante Laufrouten, genaues Werfen, sicheres Fangen und Deckung führten zu neun Punkten und drei Interceptions („geklauten“ Pässen). Hervorzuheben sind Marlene, die trotz ihres fortgeschrittenen Wachstums enorm koordiniert Bälle aus der Luft fischte, und Robert, der mit seinen 12 Jahren genauso präzise warf wie die Trainer.

Nach einer kleinen Schnitzeljagd inklusive Panoramablick durften die Kinder endlich in den kühlen See springen. Die Abkühlung wurde allerdings unverhofft deutlich: Dem nächtlichen Regen geschuldet, konnten sich nur die Tapferen eine Weile im See aufhalten.
Unterstützt von dem regulären Ruderbetrieb erschufen die Kinder bei lange nicht mehr erlebter Auslastung der Duschen einen Pool in der Damen- und eine Sauna in der Herrenumkleide.

Mit „Werwolf“, dem Klassiker der Gruppenspiele für Kinder, verbrachten wir den Donnerstagabend. Hier müssen die „nachts“ brav schlafenden Dorfbewohner mithilfe mancher Sonderrollen die Werwölfe unter ihnen finden und in Abstimmungen ausschalten. In (fast) jeder Nacht fressen die Werwölfe einen von ihnen. Da das Dorf stets gerettet worden war, konnten die Kinder beruhigt einschlafen.

Auch der Freitag begann auf dem glatten See.

Es folgte der furiose Freitagspreis: Die 6er Teams „7 fo(u)r 11“, „Die Unterwasser-Crew“ und „Jajomalo“ hatten nicht nur kreative Namen, sondern auch ein umfassendes Programm:

Noch erschöpft von der Ergometer-Staffel zu Beginn, stand dann das Erfinden einer eigenen Disziplin für diesen Wettbewerb an. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ein Durchführen des drittbesten Vorschlages zu raschem Verbrauch unserer Apfel-Bestände und sehr viel Ekel geführt hätte.

In der kreativen Phase bauten die Trainer einen Parcours mit Koordinationsleitern, Sternlauf, dem Tunnel (wie aus Kitas bekannt) und Sprung-Übungen auf.

Nun stand der Klassiker aller Preise an: Bei „Gegenstände holen“ mussten in kürzester Zeit ein Zehner, eine Tannennadel, ein Naturstein, eine Plastikflasche und ein Löffel auf dem Bootsplatz gesammelt werden.

Im Speerwurf konnte uns Joline ihre Leichtathletik-Künste zeigen, obwohl wegen minderwertigen Materials (Besenstiel) doch Kraft vor Technik siegte.

Zum Abschluss musste ein Witz so erzählt werden, dass Matthias lachen würde. Zumindest für eine Regung sorgte Maxi aus dem Buiting Clan und holte den Punkt für „Die Unterwasser-Crew“.

Durch Exzellenz in den sportlichen Wettkämpfen und ohne einen einzigen dritten Platz war der Sieg von "7 fo(u)r 11" (Martha, Daniel, Moritz, Robert, Kosmo und Sarah) jedoch nicht mehr zu verhindern.

Endlich hatten wir hier einen gebührenden Rahmen um die Sieger unserer „Weekly Challenge“ zu ehren. Als das Kindertraining im letzten Winter über Monate nicht oder sehr eingeschränkt möglich war, bildete die wöchentliche Aufgabe eines der zwei verbindenden Elemente, zusammen mit einem wöchentlichen Online-Treffen mit Spielen.
Für ihre Wochensiege wurden Marlene und Marie geehrt. Den dritten Platz in der Gesamtwertung hatte sich Lotte mit reger Teilnahme verdient. Im knappen Zweikampf der Buiting Schwestern um die Spitze hatte die jüngere, Martha, das bessere Ende für sich. Doch auch Sarah überzeugte mit durchgängiger Teilnahme und vielen Wochensiegen. Herzlichen Glückwunsch den Siegerinnen!

Am Nachmittag wurde wieder über das ganze Gelände gerannt: In Stratego haben alle in den zwei Teams je eine Rolle, die nach einer Rangfolge niedrigere Rollen fangen kann und von höheren gefangen wird - gemischt mit asynchronen Beziehungen. Wird die Fahne (Person!) des anderen Teams gefangen, oder die zwei Spione, die als einzige befreien können, ist das Spiel gewonnen. Auch muss die eigentlich stärkste „Bombe“ sich vor dem „Mineur“ fürchten. Neben Laufen ist also Strategie gefragt.
Nach einigen Runden war jedoch Schluss: Durch die vielen Kilometer zu Fuß, wenig Schlaf und viel Sonne hatte die Gruppe einen Tiefpunkt erreicht.
Folgerichtig war nach zwei Runden „Werwolf“ Nachtruhe.

Der Samstag begann mit einer ausgiebigen Runde Rugby. Das Spiel um Raumgewinn erfordert nicht nur dem Ruderer fremde Taktiken, sondern auch Teamgeist und einen respektvollen Umgang mit dem Gegenüber.

In der folgenden Ruder-Einheit war deutlich zu spüren, dass schon manche das Lager zugunsten des Urlaubs verlassen hatten. Sie wurde vergleichsweise gemütlich.

Zum großen Finale waren im „Überraschungsvierer“ Geschick und Cleverness gefragt. Die drei Teams starteten mit einem gestrichenen Rennen, gefolgt von vier Platzwechseln nach dem Startsignal, dann einem Rennen mit Skulltausch zu Beginn und schließlich Rudern mit einem Skull.

Ein großes Dankeschön an die Betreuer Moritz Wuerich, Philipp Galland, Matthias Wenzel, Jarina Oppong, Larissa Schäfer, Juri Schimmele, Markus Geller und Annika Reimann,
sowie an die Eltern, die bereitwillig das maschinelle Spülen des Geschirrs gemäß Corona Verordnung übernommen haben,
und an Anna und Mia für die Unterstützung in der Küche!

Leon Siegel

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