Tageswanderfahrt nach Steele

| Wanderrudern

Bei herrlichem Herbstsonnenschein machen sich gleich 6 Doppelvierer, 1 Riemenvierer und 1 Doppelsechser auf den Weg zum Holteyer Hafen nach Steele.

Am Dienstag, dem 01. November 2022, machten sich insgesamt acht gesteuerte Boote, darunter sechs Doppelvierer, ein Riemen-Vierer und ein Doppelsechser bei herrlichem Herbstsonnenschein auf den Weg nach Steele. Was bei der RaB-Langstreckenregatta eher nebenher als Idee gestreut wurde, fand spontan viel Anklang in sämtlichen Rudergruppen.

Als am Dienstagfrüh vereinzelt die ersten Ruderwilligen am RaB eintrafen, sich am Steg versammelten und Wind und Wellengang auf dem See beäugten, konnte man von den Gesichtern ohne Anstrengung eine gewisse Skepsis ablesen. Rudern? Bei dem Wetter? Nein, lieber nicht. Zu viel Wind und Wellengang, das geht nicht. Schnell kam man zu dem Schluss, dass dies kein Ruder- und damit schon gar kein Steele-Wetter sei. Da aber Ergofahren, hanteln oder gar Turnhallensport keine annehmbaren Alternativen für eine Gruppe von fast 40 Ruderern, die allesamt die (vielleicht) letzte Wanderfahrt bei Sonnenschein und Herbstfarben in diesem Jahr genießen wollten, darstellte, musste es doch irgendwie möglich sein. Man einigte sich auf’s Abwarten. Bis elf Uhr war ja noch etwas Zeit…

Und tatsächlich! Manchmal hat man das Gefühl, der RaB hat ein Abonnement beim Wettergott gebucht. Allmählich legte sich der Wind, das Wasser am Steg wurde ruhiger und die ersten Sonnenstrahlen lugten hervor. Der Bootsplatz füllte sich mehr und mehr mit Ruderern aller Leistungs- und Altersklassen. Mit Seilen, Paddelhaken und Proviant im Gepäck verteilte sich die quirlige Menge bunt durchgemischt auf die Boote und langsam setzte sich der Tross in Bewegung. Die Überquerung des Sees glich einer Übung zum Warmwerden, denn so ganz war der Wellengang noch nicht abgeebbt. So entschied sich der Riemenvierer, anstatt die Plätten mühsam über die Wellenspitzen hochzuscheren, einfach ein wenig Wasser aufzunehmen, damit die eingepackte Pumpe ihre Dienstbarkeit unter Beweis stellen konnte. Auf der anderen Uferseite wurde es ruhiger und so erreichten wir in Kupferdreh unser erstes Etappenziel zum Durchschnaufen und Steuermannswechsel. Weiter ging es ruhraufwärts. Vorbei an Zeche Heinrich und entlang der Heisinger Ruhraue erreichten wir das Spillenburger Wehr mit der berüchtigten Bootsrutsche. Für einige Ruderer, die bisher nur den Streckenabschnitt bis zur Theodor-Heuss-Brücke gerudert sind, eine Premiere mit entsprechendem Spaßfaktor. Schon kurz darauf erreichten die ersten Boote, nach einer kleinen Extrarunde (es ist ja eine Wanderfahrt ????), den Steeler Ruder-Verein.

Nach dem Vertäuen der Boote, wobei sich beim Austarieren von Strömung und Windrichtung wieder einmal das fachkundige Seglerwissen und die Knotenkunde bezahlt machte, verteilten wir uns zum Picknick auf der Uferwiese. Mittlerweile hatte sich die Sonne endgültig durchgesetzt und bei sprichwörtlichem Bilderbuchwetter saßen wir ausgelassen und in bester Stimmung auf Bänken und im Gras, aßen, tranken und unterhielten uns. Nach der Pause gestärkt und wieder voller Bewegungsdrang setzte sich unsere Karawane schließlich zur Heimfahrt in Bewegung. Noch einmal Bootsrutsche und dann ging es ruhrabwärts. Bei ruhigem Wasser, kaum Wasserverkehr und wohliger Herbstsonne konnte man die Gedanken und das Boot treiben lassen. Gegen Nachmittag erreichten wir wieder den RaB-Heimathafen. Nach dem Abfertigen der Boote gab es zum Abschluss noch eine kleine Grilleinheit mit der wir diesen schönen und kurzweiligen Tag gemütlich ausklingen lassen konnten.

 

Bericht von Klaas Nuttbohm und Heike Kühnle

Fotos von Andreas Fischer und Thomas Wienke

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