Während die Mehrheit der Familien die Winterferien besinnlich zu Hause verbringt, oder in einen entspannten Winterurlaub aufbricht, ist die Zeit zwischen Weihnachten und Heilige drei Könige für die Junioren und Senioren der Trainingsgruppe eine der engagiertesten Trainingsphasen, in der Winteridylle auf dem Herzogenhorn im Schwarzwald.
Am 27.12. ging es aus den kurzen "Weihnachtsferien" direkt los in Richtung Herzogenhorn. Die auf Ihre Spitze reduzierte Trainingsgruppe des RaBs mit Tassilo von Müller, Simon Wenzel, Sarah Piotrowski, Leonie Sahlmann, Leon Siegel und Trainer Tobi Kramm fuhr gemeinsam im Vereinsbus in den Breisgau. In einem der weiteren drei Busse fuhr der Landestrainer und RaB-Mitglied Ralf Wenzel seine und Tobis Familie in den Winterurlaub. Mit den restlichen Teilnehmern aus ganz NRW und Niedersachsen ergab sich eine Gruppe von 30 Trainern, Sportlern und Urlaubern.
Auf der Reise nutzten die Sportler des RaBs ihre guten Verbindungen nach Freiburg und Umgebung, sodass sie in Ihringen bei Familie Schneider um unseren erfolgreichen U-23 Kaderathleten Jakob Schneider zur Stärkung einkehren konnten. Sobald die Busse den Fuß des Skigebiets Feldberg (inkl. Herzogenhorn) erreichten, wurde schnell der Charakter des Trainingslagers deutlich, denn das Bundesleistungszentrum Herzogenhorn ist im Winter nur zu Fuß bzw. per Ski oder Pistenraupe zu erreichen. Folglich wurden die Busse geparkt und die Sportler legten die ca. 100 Höhenmeter über die Piste in einem halbstündigen Fußmarsch zurück. Netterweise wurden das Gepäck und die Trainerfamilien per Pistenraupe nach oben befördert. So konnten alle unmittelbar ihre Zimmer beziehen.
Das Bundesleistungszentrum Herzogenhorn liegt von der Zivilisation annähernd abgeschnitten am Fuß einer Nebenerhebung des Herzogenhorns. Die Loipe verläuft in sich gewunden zwischen dem Herzogenhorn und seiner Nebenerhebung über ein wenige hundert Meter breites Plateau. Ein ständiges Rauf und Runter bestimmt die Loipe. Außerdem bietet der unterirdisch verbundene Gebäudekomplex des Leistungszentrums eine Turnhalle, einen Kraftraum, ein Schwimmbad, eine Sauna und eine Tischtennisplatte sowie einen Kicker für die Freizeitgestaltung.
Nach dem Abendessen folgte eine einleitende Willkommensansprache von Lagerleiter Ralf Wenzel, anschließend blieb noch etwas Zeit für die Einrichtung der Zimmer und Freizeit. Mit dem nächsten Morgen setzte der geregelte Tagesrhythmus ein, der das ganze Trainingslager bestimmen sollte. Der normale Trainingstag begann mit einem ordentlichen Frühstück um halb acht. Es folgten zwei Trainingseinheiten vor dem Mittagessen um zwölf. Nach der Mittagspause kamen noch zwei Einheiten zwischen halb drei und dem Abendbrot. Anschließend folgte Gymnastik, seltener auch eine Besprechung etwa über Langlauftechnik. Langlauf füllte ca. die Hälfte der Einheiten, ansonsten stand einmal pro Tag Krafttraining in Form von Maximalkraft oder Schnellkraft im Hantelraum, oder einem Kraftzirkel in der Turnhalle an. Seltener wurde in der Halle gespielt oder im Becken geschwommen.
Während die Mittagspause oft zur Regeneration im Bett genutzt wurde, verbrachte man die freie Zeit am Abend und an den alle drei Tage gewährten freien Nachmittagen mit Gesellschaftsspielen, in der Sauna, mit Tischtennis, oder mit einem auf Leinwand projizierten Film.
An Silvester servierte uns das Team des Leistungszentrums um die stets freundliche Ute ein mehrgängiges Menü vom Feinsten. Auch Raketen und Knaller ließen sich die Jugendlichen nicht nehmen: Eine kleine Gruppe inklusive RaB-Sportler fuhr auf Ski zu den Bussen und dann zum Einkaufen in den nächsten Ort. Netterweise kauften sie auch Sonderwünsche der Anderen. Aufgrund der Menge an Einkäufen hinterließen sie diese im Tal, damit sie mit der Pistenraupe nachgebracht würden. Leider verzögerte sich das um zwei Tage. Umsichtigerweise war der Einkauf aber weit genug im Voraus erfolgt, dass Silvester die Knallerei trotzdem stattfinden konnte. Neujahr durften die Sportler bis neun Uhr ausschlafen.
Den Abschluss des Trainingslagers bildete eine Abschlussbelastung auf der Loipe, die trotz des eher schlechten Wetters und des Umstands, dass die Loipen noch nicht gespurt worden war, abgehalten wurde. Mit dem abschließenden Mittagessen wurde eine kleine Siegerehrung verbunden, in deren Anschluss Ralf das Trainingslager offiziell beendete und zum wiederholten Mal die ausgezeichnete Mitarbeit und im Unterschied zu den Vorjahren die Tatsache lobte, dass selbst die Langsamsten sich steigern konnten und ihre Ski beherrschen lernten.
Mit guten Ergebnissen auf den Trainingskontrollen und der Abschlussbelastung so wie soliden Fortschritten in Fitness und Kraft war das Fazit der Trainingsgruppe positiv: Die Saisonvorbereitung läuft auf Hochtouren.
Bericht: Leon Siegel