Von Venedig bis (fast) nach Triest

| Wanderrudern

Im Anschluss an die Vogalonga gingen zwölf RaB-Ruderer auf eine ganz besondere Wanderfahrt, die sie fast bis Triest führte.

Bericht von Helmut Janus, Fotos: Teilnehmer

Die lange Anfahrt zur Vogalonga in Venedig haben die meisten der Teilnehmer für eine anschließende Wanderfahrt genutzt. Nur Heiko Knipp musste früher abreisen. Dafür kamen Claudia Schulte und Thomas Wienke hinzu. Zusammen mit sechs Ruderern und Ruderinnen aus Benrath machten sich zwölf Teilnehmer vom RaB in drei Vierern auf den Weg. In wechselnder Besetzung erledigten drei Leute den Landdienst und brachten die Busse und den Hänger jeweils zum nächsten Zielort. In der Lagunenlandschaft zwischen Venedig und Triest wechseln sich Inseln, offene Wasserflächen und kurvenreiche Kanäle ab. Das macht die Strecke abwechslungsreich, stellt aber auch hohe Anforderungen an die Orientierung. Diese besaß in hervorragender Weise unser Fahrtenleiter Horst-Werner Wollenweber, der das Revier von früheren Fahrten kannte und über bestes Kartenmaterial verfügte. Nachdem der Pfingstmontag als Ruhetag von allen für die Besichtigung von Venedig genutzt wurde, begrüßte uns am Dienstag graues Regenwetter. Erst nachmittags klärte es sich auf, so dass die erste Etappe nur gut 20 Kilometer bis zum Ort Jesolo ging. Der lange Adria-Strand von Jesolo war lange als „Teutonengrill“ bekannt und zieht tausende Touristen an. Unsere Fahrt ging aber hinter der Küste durch einsame Kanäle und Schilfdickicht. Am nächsten Tag folgte eine lange Etappe von 45 Kilometern zum Campingplatz von Bibione, eine sehr abwechslungsreiche Strecke, bei der wir auch einen Abstecher aufs offene Meer unternommen haben. Totale Windstille und spiegelglattes Wasser sorgten bei leicht diesigem Wetter für eine ganz besondere Stimmung. Unser Hotel hatten wir bereits beim nächsten Ziel in Grado gebucht, so dass sich noch eine längere Autofahrt anschloss und wir erst bei Dunkelheit ankamen. Am nächsten Tag wollten wir dann auch mit den Booten nach Grado rudern. Ein aufziehendes Gewitter machte uns aber am Nachmittag einen Strich durch die Rechnung, so dass wir in Lignano die Etappe abrechen mussten. Nach einigen Diskussionen beim Abendessen haben wir schweren Herzens den Entschluss gefasst am nächsten Tag die Wanderfahrt in Grado zu beenden. Es wurde noch eine sehr schöne Etappe mit einem Zwischenstopp in einem hervorragenden Fischrestaurant, das wunderschön auf einer Insel gelegen ist. Gegen 18:00 Uhr wurde der Ruderclub in Grado erreicht, wohin das Landteam nach schwieriger Erkundung die Busse und den Bootshänger durch die engen Gassen der Altstadt geschleust hatten. Statt wie geplant übers offene Meer ging es also mit Bussen und Hänger nach Triest. Auf halbem Weg wurde der Hänger auf einem Parkplatz abgestellt. Die Zeit reichte noch für einen Tourismus-Tag. Die alte österreichische Hafenstadt mit wunderschönen Gebäuden und der malerischen Kaarst-Landschaft im Hintergrund bot nicht nur etwas fürs Auge, sondern stellte sich als ideal zum Feiern heraus mit Straßencafés, Kneipen und zum Abschluss einem letzten gemeinsamen Essen auf der Terrasse des altehrwürdigen Ruderclubs von 1877. So muss der Ehrgeiz Triest mit dem Boot zu erreichen auf nächstes Jahr verschoben werden. Trotzdem war es eine äußerst gelungene Wanderfahrt.

 

 

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