Wanderfahrt Grado – Venedig, Vogalonga, die Weltstadt Meschede oder „ich will nach Hause“

| Wanderrudern

Der Versuch eines Berichts

von Jürgen Böning

Am 27. Mai brachen 10 Ruderinnen und Ruderer sowie ein Hund mit zwei Privatfahrzeugen und einem in Düsseldorf angemieteten Zugfahrzeug samt zwei Gigvierern aus Krefeld , die auf einem Hänger der RR Mark verladen waren, Richtung Norditalien auf. In Ulm wurde noch ein Gigzweier des dortigen RC Donau zugeladen.

Insgesamt also eine aufwendige Logistik, die auf der Wanderfahrt ihre Fortsetzung fand, weil die Truppe in Grado und Venedig jeweils auf Campingplätzen stationiert und kein Landdienst vorgesehen war. Somit musste am Beginn einer jeden Etappe erst der Bus ins Ziel oder zum Start gebracht werden, damit die Mannschaften nach dem Rudern wieder zu den jeweiligen Campingplätzen zurückkehren konnten.

Dafür entschädigte das Rudern auf Lagunen und Kanälen vor dem grandiosem Panorama der Alpen bei besten äußeren Bedingungen, zumal Manfred Hölzel als Organisator der Tour besonderen Wert darauf gelegt hat, dass immer wieder Trattorien mit besten Fisch- und Pastagerichten angesteuert werden konnten – unvergesslich die riesigen Nudelpfannen direkt am Wasser in der Trattoria ai Ciodi auf einer Insel in der Lagune von Grado.

Auch wenn wir uns in Bella Italia befanden, haben wir ungemein viel über die Metropole Meschede erfahren, eine Stadt im Sauerland, in der es nichts gibt, was es nicht gibt und vielleicht sogar noch etwas mehr. Günter Saul war ein fortwährender Quell entsprechender Informationen … und Maga wollte ständig nach Hause, nicht etwa wegen Meschede, sondern einfach nur deshalb, weil es an den ersten beiden Tagen für italienische Verhältnisse deutlich zu kühl, anschließend jedoch erheblich zu heiß war … und überhaupt!

Dem Entleburger Sennenhund Willy ging es ähnlich, anfangs noch relativ entspannt zwischen den Beinen der Steuerleute nur gelegentlich für eine gewisse Dysbalance im Boot sorgend, wurde er mit zunehmender Sonnenintensität doch unruhiger und musste mit ausreichend Wasser und Schattenpausen versorgt werden.

Der Höhepunkt der Wanderfahrt war dann die 46. Auflage der Vogalonga in Venedig mit ca. 5000 Teilnehmern am Pfingstsonntag. Vorm Markusplatz versammelten sich alle möglichen und unmöglichen muskelbetriebenen Wasserfahrzeuge, nach einem Böllerschuss um Punkt neun Uhr gings über die Lagune und die Inseln Burano und Murano zurück durch den in Cannaregio wie immer mit Booten völlig verstopften Canale Grande. Aber genau das macht neben dem Start am Markusplatz und der Masse der Boote das besondere Flair der Vogalonga aus.

Insgesamt wurden 184 km auf den verschiedenen Gewässern zurückgelegt, ein wunderbares Erlebnis, das sofort Abstand und Erholung vom Alltag ermöglichte. Alles ging gut, es gab weder Unfälle, Pannen noch Bootsschäden, Maga ist endlich wieder zu Hause, und wenn´s in Meschede etwas Neues gibt, wird uns das sicherlich nicht verborgen bleiben.

 

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