Zum Rudern nach Alaska - Oder was ist eigentlich ein Moose Nugget?

| Mastersrudern

Rudern in Alaska? Je verrückter die Idee, desto größer der Spaß!

Andreas Fischer und Katrin Günther berichten von einer außergewöhnlichen Ruderreise nach Alaska.

Bericht von Andreas Fischer und Katrin Günter

Rudern in Alaska? Je verrückter die Idee, desto größer der Spaß!

Rudern hat in dem Land der Elche und Bären eine eher junge Tradition. Dabei müssen die Ruderer der vier Vereine Alaskas mit vergleichsweise erschwerten Bedingungen zurecht kommen, vor allem weil die Saison durch die früh einsetzende Kälte sehr kurz ist. Wie gut es funktioniert, durften wir auf der jährlich stattfindenden Moose-Nugget-Regatta in der Nähe von Anchorage erfahren.

Auf dem Lake Wasilla treffen sich üblicherweise drei der vier Ruderclubs von Alaska (der vierte Verein in Juneau hätte die mit Abstand weiteste Anreise und war nicht vertreten). Allerdings waren es in diesem Jahr doch vier Vereine, weil der RaB mitfuhr. Dabei hatte die ausrichtende Anchorage Rowing Association dafür gesorgt, dass der RaB neben den anderen drei Vereinen mit Logo auf dem Programmheft erschien.

Über zwei Tage messen sich während dieser Regatta Ruderinnen und Ruderer auf einer Strecke von 1000m. Aufgrund der überschaubaren Teilnehmerzahl fahren verschiedene Altersklassen in einer Abteilung gegeneinander. So konnte es sein, daß eine mit vielen Längen Vorsprung ins Ziel fahrende junge Mannschaft nach Abzug des Altersbonus zum Schluß doch nicht gewonnen hat. Trotz Erkältung und Jetlag wurde dieses Wochenende dank der sehr netten Mitruderer und der wirklich guten Organisation nebst bester Verpflegung unvergesslich. Die Regattaleitung hatte es sogar geschafft, den vorhergesagten Regen auf Freitag vorzuverlegen, so dass Samstag und Sonntag bestes Wetter herrschte. Sie versorgte uns zudem mit einem guten Doppelzweier, mit dem wir prima über die Strecke kamen und so ein Radaddelchen mit Elch sichern konnten. Zum Glück gab es ein Raddadelchen und kein Moose Nugget (im Klartext: Elchkacke).

Für uns war es übrigens etwas ungewöhnlich, dass kurz vor Regattastart noch ein Wasserflugzeug auf der Strecke landete. Dies schien aber nur für uns etwas Besonderes zu sein. Die Stimmung war über beide Tage toll und ausgesprochen entspannt. Dieses Wochenende war etwas ganz Besonderes und wird uns in bester Erinnerung bleiben.

Nach dem tollen Regattawochenende hatten wir noch Gelegenheit, die Ruderreviere aller drei Ruderklubs kennenzulernen. Dazu gehörte der Sand Lake, auf dem die Anchorage Rowing Association rudert, der Bear Lake des Kenai Crewsers Rowing Club in Seward und der Mackey Lake der Alaska Midnight Sun Rowing Association nahe Soldotna. Auch das waren wieder besondere Erlebnisse, insbesondere weil die Ruderklubs unter ganz anderen Bedingungen rudern als wir dies kennen. Vor allem die startenden und landenden Wasserflugzeuge stellen eine kleine Herausforderung dar. Vor allem aber verfügt keiner der drei Vereine über ein Clubhaus oder feste Bootshallen am See und mit Ausnahme von Anchorage wurde vom Wasser aus in die Boote gestiegen. Alle drei Seen waren sehr unterschiedlich und lagen inmitten unvergleichlicher Natur (einen Bär haben wir am Bear Lake zwar nicht gesehen, doch soll ein Sprichwort sagen, auch wenn man den Bär nicht sehe, sei er nicht weit...).

Wir bedanken uns bei unseren Ruderfreunden aus Alaska ganz herzlich, die dazu beigetragen haben, unseren Ruderurlaub zu einem besonderen Erlebnis zu machen.

 

 

Zurück